Die moldawische Seite soll das russische Energieunternehmen Gazprom für Gaslieferungen nicht fristgerecht bezahlt haben. Dies teilte der offizielle Vertreter des russischen Energieriesen Sergei Kuprijanow mit und erklärte:
"In diesem Zusammenhang hat Gazprom der moldawischen Seite heute vertragsgemäß mitgeteilt, dass die Gaslieferungen an Moldawien in 48 Stunden eingestellt werden."
Kuprijanow wies darauf hin, dass der Vertrag mit dem moldawischen Energiekonzern Moldovagaz praktisch zu den Bedingungen des Geschäftspartners geschlossen worden sei, da das Land sich in einer schwierigen wirtschaftlichen und finanziellen Lage befinde.
Darüber hinaus habe Gazprom die Position des russischen Präsidenten in Betracht gezogen. Die moldawische Seite bat Wladimir Putin Kuprijanow zufolge wiederholt um Unterstützung. Allerdings gebe es in dem für Moldawien lukrativen Vertrag einen wesentlichen und wichtigen Punkt – die vollständige und pünktliche Zahlung. Daher erklärte der Gazprom-Vertreter:
"Gazprom ist sehr enttäuscht über die Nichterfüllung der vertraglichen Verpflichtungen durch die Republik Moldau."
Nach Angaben des Leiters von Moldovagaz Wadim Tscheban hatte das Unternehmen die Mitteilung von Gazprom bereits erhalten. Nun arbeite das Unternehmen an der Begleichung der Schulden, die durch die verspätete Revision des Tarifs entstanden seien. Tscheban präzisierte:
"Es handelt sich um die Bezahlung des Verbrauchs für Oktober und die Hälfte der Zahlung für November. Uns entstand eine besondere Lücke, denn im Oktober lag der Einkaufspreis im Tarif bei 150 Dollar, und wir kauften für 800 Dollar ein."
Die Gaspreise wurden in Moldawien im November von 25 auf 63 Cent erhöht. Zur gleichen Zeit zahlten die gewöhnlichen Verbraucher im Oktober dieselben 25 Cent, obwohl sich der Einkaufspreis für Gas vervierfacht hatte. Ende Oktober verlängerte Moldawien den Vertrag mit Gazprom um fünf Jahre unter der Bedingung, dass die Schulden von Moldovagaz im Jahr 2022 einer Überprüfung unterzogen werden.
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