Verdächtiger im Mordfall an Haitis Präsidenten in Istanbul gefasst

Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu ist ein Verdächtiger im Mordfall an Haitis Präsident Jovenel Moïse festgenommen worden. Anfang Juli wurde Haitis Staatschef von einer schwer bewaffneten Kommandotruppe überfallen und erschossen.

Etwa vier Monate nach dem Mord an Haitis Präsidenten Jovenel Moïse wurde nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu ein Verdächtiger in Istanbul festgenommen.

Der Verdächtige, ein Geschäftsmann Samir H., sei von Interpol gesucht und am frühen Montag auf dem Istanbuler Flughafen festgenommen worden. Demnach sei er auf dem Weg von den USA nach Jordanien via Istanbul gewesen. Der haitianische Außenminister Claude Joseph teilte auf seinem Twitter-Account mit, dass er mit seinem türkischen Amtskollegen über die Verhaftung des Verdächtigen gesprochen habe. Genauere Einzelheiten wurden jedoch nicht bekannt gegeben.

Der 53 Jahre alte Moïse war in der Nacht zum 7. Juli in seiner Residenz in Port-au-Prince von einer schwer bewaffneten Kommandotruppe überfallen und erschossen worden. Seine Ehefrau Martine wurde dabei angeschossen, überlebte aber schwer verletzt. Nach Polizeiangaben führten kolumbianische Söldner den Mord aus. Bei den Hintermännern soll es sich auch um US-Amerikaner haitianischer Herkunft handeln. Die Täter sollen sich als Agenten der US-amerikanischen Drogenbehörde DEA ausgegeben haben. Kolumbiens Staatsführung hat bisher 13 ehemalige Soldaten der eigenen Streitkräfte als mutmaßliche Beteiligte identifiziert.

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