Im Rahmen der UN-Klimakonferenz 2021 haben sich in der schottischen Hauptstadt Glasgow Tausende Politiker, Fachleute und Aktivisten versammelt, um Probleme des Klimawandels und Maßnahmen zur Minderung von Auswirkungen zu erörtern. Einige Teilnehmer konnten vor allem aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht persönlich erscheinen und schickten stattdessen Videobotschaften. Die Rede des Außenministers des Inselstaates Tuvalu war es, die besondere Aufmerksamkeit auf sich zog.
Die rund 11.500 Einwohner von Tuvalu sowie Hunderttausende Einwohner der Nachbarstaaten wie Samoa oder Fidschi sind von den Folgen des Klimawandels stark betroffen. Um die großen Nationen auf die Auswirkungen des steigenden Meeresspiegels aufmerksam zu machen, hielt der in Anzug und Krawatte gekleidete Simon Kofe seine Rede stehend vor einem Rednerpult im Meer. Seine Hose hatte er hochgekrempelt. An die Teilnehmer der Konferenz wandte sich Kofe mit den folgenden Worten:
"Diese Botschaft stellt die Teilnehmer der COP26 der realen Lage gegenüber, die Tuvalu aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels und des Anstiegs des Meeresspiegels erlebt, und schildert die mutigen Maßnahmen, die Tuvalu unternimmt, um die dringendsten Probleme der Mobilität im Zuge des Klimawandels anzugehen."
Die Lage ist inzwischen sehr ernst: Durch den weiteren Anstieg des Meeresspiegels droht der kleine Inselstaat im Meer zu versinken. Die Fotos von Kofe im Anzug und im knietiefen Wasser gingen in den sozialen Netzwerken viral. Menschen auf der ganzen Welt wurden so informiert, dass kleinere Inselstaaten aktuell mit heftigen Stürmen, Überflutungen, versalzten Süßwasserquellen und zerstörten Ernten konfrontiert sind. Ganze Gegenden werden unbewohnbar; Menschen müssen umsiedeln. Offenbar gehört Tuvalu auf der Konferenz zu den Staaten, die sich für harte Maßnahmen einsetzen, um dem Klimawandel gegenzusteuern.
Die Regierung von Tuvalu prüft derzeit, wie die Inselgruppe als ein Staat anerkannt bleiben darf, sollte sie im Meer versinken.
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