Die Weltgesundheitsorganisation(WHO) hat den ersten Corona-Impfstoff aus Indien anerkannt. Sie erteilte dem Präparat Covaxin der Firma Bharat Biotech am Mittwoch eine Notfallzulassung, wie die WHO in Genf bekanntgab. Diese Zulassung haben damit nun inzwischen sieben Mittel: neben Covaxin auch die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca, Johnson&Johnson, Sinopharm und Sinovac.
Die WHO-Notfallzulassung hat keine Relevanz für Länder oder Regionen mit eigenen Regulierungsbehörden wie die EU oder die USA. Sie prüfen Sicherheits- und Wirksamkeitsstudien selbst und entscheiden dann über eine Zulassung. Länder, die keine derartigen Behörden haben, verlassen sich aber bei der nationalen Zulassung auf die WHO. Auch UN-Organisationen können solche Impfstoffe dann kaufen und einsetzen. Die WHO empfiehlt allen Ländern, die Impfung mit Stoffen, die eine WHO-Notfallzulassung haben, bei Reisenden anzuerkennen.
Im Fall von Covaxin hätten die technischen WHO-Experten festgestellt, dass der Nutzen einer Impfung deutlich größer sei als mögliche Nebenwirkungen. Die Wirksamkeit liege bei 78 Prozent. Der BioNTech/Pfizer-Impfstoff liegt bei mehr als 90 Prozent. Covaxin wird aus einem inaktivierten SARS-CoV-2-Antigen hergestellt. Der Impfschutz wird mit zwei Dosen hergestellt. Das Präparat ist in Indien – mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern zweitbevölkerungsreichstes Land der Welt – schon weit verbreitet.
Unterdessen ist die Prüfung des russischen Impfstoffs Sputnik V noch nicht abgeschlossen. Auf der Twitter-Seite des russischen Impfstoffs hieß es am 20. Oktober, dass das Zulassungsverfahren für das Medikament in die Endphase eintrete. Die Wirksamkeit des Impfstoffs liege bei 97,6 Prozent. Dies basiere auf der Analyse von Daten über die Corona-Inzidenz bei Russen, die zwischen dem 5. Dezember 2020 und dem 31. März 2021 mit beiden Impfstoffkomponenten geimpft wurden, heißt es auf der offiziellen Webseite des Impfstoffes.
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(rt/dpa)