WHO avisiert Zulassung von Sputnik V bis Jahresende

Die Zulassung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V könnte noch vor der Jahreswende erfolgen, sobald die erforderlichen Unterlagen unterzeichnet sind. Dies teilte die leitende Wissenschaftlerin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Soumya Swaminathan, mit.

Zuvor hatte die WHO den Bewertungsprozess von Sputnik V mit der Begründung ausgesetzt, dass eine Reihe von rechtlichen Verfahren nicht eingehalten worden seien. Dabei ging es um die Vervollständigung von Dossierdaten, die der Russische Fonds für Direktinvestitionen (RDIF) zur Verfügung stellen sollte.

Indessen habe Russland der WHO versichert, diese Dokumente so bald wie möglich zu unterzeichnen, erklärte Swaminathan im Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Die Expertin äußerte die Hoffnung, dass die Dossierbewertung und der Dialog danach wieder aufgenommen werden könnten. Man rechne damit, in Kürze eine Inspektion einleiten zu können. Swaminathan führte aus:

"Wenn die Dokumente in den kommenden Tagen unterzeichnet werden und die Bewertung wieder aufgenommen wird, ist es sehr gut möglich, dass die Inspektion noch vor Jahresende stattfindet und der Prozess abgeschlossen werden kann."

Bisher wurde der Impfstoff Sputnik V des Moskauer Gamaleja-Instituts für Epidemiologie und Mikrobiologie durch Notfallzulassungsverfahren in insgesamt 70 Ländern weltweit anerkannt. Laut einer Analyse der Proben von 3,8 Millionen Menschen, die bisher in Russland mit Sputnik V geimpft wurden, liegt die Wirksamkeit des Vakzins bei 97,6 Prozent.

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