Aus der Not heraus: Kanadische Provinz Quebec verzichtet auf Impfpflicht für Gesundheitspersonal

Quebec kann sich die Impfpflicht für Angestellte im Gesundheitssektor nicht mehr leisten und hebt die Regelung wieder auf. Tausende Angestellte sind bislang noch ungeimpft. Für neu eingestelltes Personal bleibt es aber bei der Impfpflicht.

Bis zum 15. Oktober hoffte die Regierung der kanadischen Provinz Quebec, dass sich alle Angestellten des Gesundheitssektors gegen das Coronavirus impfen lassen. Der Termin verstrich – und die Frist wurde verlängert. Ab dem 15. November hätte die Regierung nun alle umgeimpften Angestellten ohne Bezahlung suspendieren können.

Diese Maßnahme aber – so entschieden die Regierenden nun – sei angesichts der hohen Zahl Ungeimpfter nicht durchsetzbar. Auch ohne die Regelung arbeiteten die Krankenhäuser schon am Limit. Am Mittwoch teilte die Regierung Quebecs den Kurswechsel mit.

Der Gesundheitsminister Christian Dubé betonte, der Verlust von nicht geimpftem Personal hätte "verheerende Auswirkungen auf das System". Rund 14.000 Angestellte im Gesundheitssektor verweigerten sich bislang einer Impfung. Von dieser Zahl haben etwa 5.000 direkten Kontakt zu Patienten. 

Einige Impfverweigerer hatten gegen die Impfpflicht geklagt. Es bleibt jedoch nun dabei, dass sich die nicht geimpften Angestellten dreimal in der Woche auf das Coronavirus testen lassen müssen. Ansonsten droht eine Suspendierung ohne Bezahlung. Auch bleibt die Impfpflicht für neu eingestelltes Personal weiterhin bestehen. 

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