US-Generalstabschef: Test von Hyperschallfähigkeiten der Chinesen besorgniserregend

Die USA scheinen angesichts der Berichte über vermeintliche Hyperschallraketentests noch immer in einer Schockstarre. Der Generalstabschef der US-Streitkräfte spricht von einem "sehr bedeutsamen technologischen Ereignis" und vergleicht diesen mit einem "Sputnik-Moment". Peking dementiert die mutmaßlichen Tests.

Im Jahr 1957 schaffte die Sowjetunion einen Meilenstein im Weltraumrennen gegen die Vereinigten Staaten und entsandte den Sputnik-Satelliten ins All. Nun stockte den US-Amerikanern abermals der Atem, als Berichte publik wurden, dass China im August 2021 zwei Hyperschallwaffen getestet haben soll.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Chinas Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen nutzte der chinesische Staatschef Xi Jinping die Gelegenheit, um klarzustellen, dass die Volksrepublik China ihren Teil zum Weltfrieden beitragen werde. Diese Worte aber blieben in Washington ungehört. 

Zuerst hatte die Financial Times über den Test der neuartigen Waffen berichtet. In den USA geht nun die Angst um, diese Technologie der nächsten Generation könnte, wenn sie perfektioniert würde, dazu führen, dass Raketen mit nuklearen Sprengköpfen die US-amerikanischen Raketenabwehrsysteme in der nördlichen Hemisphäre umgehen. Der US-Generalstabschef Mark Milley erklärte am Mittwoch in einem Interview mit Bloomberg TV:

"Was wir gesehen haben, war ein sehr bedeutendes Ereignis, nämlich der Test eines Hyperschallwaffensystems. Und das ist sehr besorgniserregend. Ich weiß nicht, ob es sich um einen Sputnik-Moment handelt, aber ich denke, es ist sehr nahe dran. Das hat unsere ganze Aufmerksamkeit."

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby, wollte diese Aussage nicht kommentieren. Er betonte allerdings, es handle sich um eine den USA nicht fremde Technologie. Auch die Vereinigten Staaten verfügten über ähnliche Verteidigungsfähigkeiten:

"Unser eigenes Streben nach Hyperschallfähigkeiten ist real, es ist greifbar, und wir arbeiten absolut darauf hin, diese Fähigkeit zu entwickeln. Aber ich werde nicht auf die Einzelheiten der Tests und den Stand der Dinge eingehen."

Peking hat die US-Berichte mittlerweile dementiert. Es handelte sich bei dem Test vielmehr um ein Raumschiff mit wiederverwendbarer Technologie. Der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian, teilte am Montag in Peking mit:

"Es war ein Weltraumfahrzeug, keine Rakete."

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