Tesla will grün werden: Neue Batterien zum Recyceln und für mehr Profit

Der Einsatz von Lithium-Batterien soll die Tesla-Fahrzeuge in Zukunft umweltfreundlicher werden lassen und zugleich den Profit steigern. Kritiker sehen hierin keinen Sinneswandel hin zu einer klimafreundlichen Produktion, sondern verweisen auf die gestiegenen Kosten für herkömmliche Batterien.

Der Konzern Tesla kann sich positiver Neuigkeiten erfreuen. Erstmals wurde das Tesla-Model 3 das meistverkaufte Auto in Europa. Tesla erreichte im September einen Gesamtmarktanteil von 2,6 Prozent. Im Bereich der Elektrofahrzeuge sind es sogar 24 Prozent. Europäische Hersteller von E-Fahrzeugen schafften es dagegen nicht unter die ersten zehn. Dabei locken viele EU-Länder beim Erwerb von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen mit Kaufprämien und Steuervergünstigungen. Letztlich zahlt jedoch der Steuerzahler für solche Art der Vergünstigungen. Die Deutsche Bank errechnete, dass die Steuerzahler pro E-Fahrzeug während dessen Laufzeit Kosten von 20.000 Euro mittragen. 

Auch dank eines Großauftrags des Autovermieters Hertz klingeln nun die Kassen bei Tesla noch öfter. Bis zum Ende des kommenden Jahres wird der Autohersteller dem Autovermieter 100.000 Fahrzeuge für etwa 3,8 Milliarden Euro liefern. Nun kündigte das Unternehmen von Elon Musk an, für die Elektroenergiespeicherung auf Lithium-Eisen-Phosphat(LFP)-Batterien umzusteigen. Dies soll dem Unternehmen noch mehr Profit bescheren und gleichzeitig das Image der E-Autos im Hinblick auch Umwelt- und Klimaschutz verbessern. 

Denn damit würde auf die umstrittenen Rohstoffe Kobalt und Nickel verzichtet werden können, deren Abbau umweltschädlich ist. Kritiker sehen hierin jedoch keinen Sinneswandel bei Tesla hin zu einer klimafreundlicheren Variante der Elektromobilität, sondern bloßes Kalkül angesichts der immer teurer werdenden Lithium-Ionen-Batterien mit Nickel und Kobalt.

Die neue Batterievariante hätte zugleich den Vorteil, dass sie nicht so leicht entzündlich ist. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Fälle von brennenden Tesla-Fahrzeugen gegeben, ausgelöst durch die eingebauten Batterien. Die neuen Batterien aber bringen den Nachteil einer geringeren Speicherkapazität mit sich. Wann und in welchem Ausmaß der Umstieg stattfindet, ist bislang nicht bekannt. 

Der Gewinn wird davon abhängen, wie erfolgreich Tesla beim Recyceln sein wird. Die Batterien werden fast ausschließlich in China hergestellt. 

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