IWF: Weltweite Staatsverschuldung erreicht Rekordhoch von 88 Billionen US-Dollar

Aufgrund der COVID-19-Pandemie ist die weltweite Verschuldung deutlich angestiegen. Außerdem gerieten viel mehr Menschen in Armut, als dies ohne die Pandemie der Fall gewesen wäre. Darauf wies der Internationale Währungsfonds in einem neuen Bericht mit.

Vergangene Woche hat der Internationale Währungsfonds (IWF) mitgeteilt, dass die weltweite Staatsverschuldung im Jahr 2021 auf 97,8 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts geschätzt wird. Das sind 0,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, stellt aber noch immer einen Rekordwert dar, der auf die massiven fiskalischen Reaktionen auf die COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist.

Weltweit beläuft sich die Staatsverschuldung nach Angaben des IWF derzeit auf 88 Billionen US-Dollar, dürfte aber in den Jahren 2021 und 2022 jährlich um etwa ein Prozentpunkt des weltweiten BIP sinken, bevor sie sich bei etwa 97 Prozent des BIP stabilisieren wird.

In den kommenden Jahren werde die Verschuldung "voraussichtlich dauerhaft über dem Niveau liegen, das vor der Pandemie prognostiziert wurde – in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird sie bis 2026 voraussichtlich um fast 20 Prozentpunkte höher sein", so der IWF in einem Bericht.

Nach den vorläufigen Schätzungen des IWF erreichte die weltweite Verschuldung von Regierungen, nichtfinanziellen Unternehmen und Haushalten im vergangenen Jahr 226 Billionen US-Dollar, 27 Billionen US-Dollar mehr als im Jahr 2019. Dies ist der größte Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen und übertrifft bei weitem den kumulativen Schuldenanstieg von 20 Billionen US-Dollar in den zwei Jahren der globalen Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009.

Mehr als 90 Prozent des weltweiten Schuldenanstiegs im Jahr 2020 entfielen auf die fortgeschrittenen Volkswirtschaften und China, während die übrigen Schwellenländer und einkommensschwachen Entwicklungsländer nur etwa sieben Prozent ausmachten, so der Bericht.

Der IWF schätzt außerdem, dass bis Ende 2021 65 bis 75 Millionen Menschen mehr in Armut geraten werden als dies ohne die Pandemie der Fall gewesen wäre.

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