Ukraine: Autokorso und Demonstration vor Präsidentenresidenz in Kiew

Nach der Veröffentlichung der Pandora Papers haben sich mit der Politik von Wladimir Selenskij unzufriedene Bürger zu einem Autokorso und einer Demonstration vor der Präsidentenresidenz in Kiew versammelt. Bengalos und Rauchbomben wurden gezündet.

Am Sonntag haben sich mit der Politik der ukrainischen Regierung unzufriedene Bürger zu einem Autokorso und einer Demonstration vor der Residenz von Präsident Wladimir Selenskij nahe Kiew zusammengefunden.

Die Protestierenden versammelten sich am Sonntagabend auf dem Parkplatz eines Supermarkts und fuhren zuerst in einer Kolonne zum Amtssitz des Präsidenten. Dort skandierten sie kritische Sprechchöre und zündeten Bengalos und Rauchbomben an. Am Ende der Aktion sangen die Demonstranten die ukrainische Nationalhymne.

Polizeikräfte sicherten die Präsidentenresidenz, im weiteren Verlauf leistete die Nationalgarde Unterstützung. 

Am Morgen hatten in der britischen Hauptstadt lebende Ukrainer vor einem Haus demonstriert, das laut Informationen aus den Pandora Papers dem ukrainischen Präsidenten gehören soll. Die Protestierenden riefen Selenskij dazu auf, die Immobilien zu deklarieren und das Geld in den ukrainischen Staatshaushalt einfließen zu lassen.

Am 3. Oktober hatte ein internationales Konsortium investigativer Journalisten brisante Dokumente von 14 in Steueroasen tätigen Finanzdienstleistern mit enthüllenden Informationen über das Finanzgebaren Hunderter Politiker und weiterer Prominenter aus aller Welt veröffentlicht. Auch der Name des ukrainischen Präsidenten taucht in den sogenannten Pandora Papers auf. Selenskij und sein engster Kreis sollen von einem Netzwerk von Briefkastenfirmen profitiert und hierdurch teure Immobilien in London gekauft haben.

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