Zuckerberg weist Vorwürfe von Whistleblowerin zurück: Facebook kümmert sich um Sicherheit der Nutzer

Facebook-Chef Zuckerberg weist die Vorwürfe zurück, dass das Unternehmen Profit über die Sicherheit und das Wohlbefinden der Nutzer stelle. Damit reagiert er auf die Enthüllungen der ehemaligen Facebook-Mitarbeiterin. Medien schaffen ihm zufolge ein falsches Bild.

Am Dienstag hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg auf seinem persönlichen Account eine Nachricht geteilt, die er angeblich an alle Mitarbeiter seines Unternehmens verschickt haben soll. In dieser Botschaft dementiert er die Vorwürfe, dass das Unternehmen aus Streben nach Gewinn auf der Plattform Hass und Desinformation zulasse. Die negative Berichterstattung in Medien habe Zuckerberg zufolge ein "falsches Bild" von Facebook geschaffen. Das Netzwerk kümmere sich doch um die Sicherheit, das Wohlbefinden und die geistige Gesundheit der Nutzer:

"Im Mittelpunkt dieser Vorwürfe steht die Idee, dass wir den Gewinn über die Sicherheit und das Wohlbefinden der Nutzer stellen. Das stimmt einfach nicht."

Zuckerberg verweist darauf, dass Facebook ein umfassendes Forschungsprogramm gestartet hat, um Inhalte zu identifizieren, die Nutzern Schaden zufügen könnten. Der Facebook-Chef verspricht, das Unternehmen werde auch weiter diese Probleme erforschen und Ergebnisse mit der Öffentlichkeit teilen. Die Kritiker der Plattform würden die Forschung von Facebook nutzen, um falsche Informationen über das Netzwerk zu verbreiten und das Unternehmen zu dämonisieren, während Facebook sich mit den Problemen tatsächlich auseinandersetze und sich die Mühe mache, diese letztendlich zu lösen:

"Es ist entmutigend zu sehen, dass diese Arbeit aus dem Kontext gerissen und dazu genutzt wird, um ein falsches Bild zu konstruieren, dass die Probleme uns angeblich egal sind."

Gleichzeitig zeigt der Facebook-Chef Verständnis für die Forderungen der Whistleblowerin Frances Haugen nach mehr staatlicher Kontrolle über Internetplattformen. Zuckerberg unterstreicht, er selbst habe mehrmals zur Ausarbeitung entsprechender Regelungen aufgerufen.

Dieser Punkt zog die Aufmerksamkeit eines anderen bekannten Whistleblowers auf sich. Edward Snowden kritisierte Zuckerberg für dessen Aufrufe zur staatlichen Kontrolle der Industrie und den Versuch, sein Unternehmen als Opfer darzustellen. Der Facebook-Chef befürworte, die Nutzung von Internetdiensten für Jugendliche gesetzlich zu beschränken, Identitätsprüfung einzuführen und die Privatsphäre der Jugendlichen einzuschränken, so Snowden.

Die ehemalige Facebook-Managerin Frances Haugen hatte vor dem US-Kongress über die Firmenpolitik von Facebook ausgesagt, der Internetkonzern würde nicht genug tun, um die Verbreitung von Hassinhalten und Desinformation zu verhindern. Haugen unterstrich dabei besonders, dass Facebook-Produkte für Kinder schädlich seien und für eine Spaltung der Gesellschaft sorgten.

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