Medienberichte: Biden lehnte Treffen mit Palästinenserpräsident Abbas bei UN-Vollversammlung ab

Das Weiße Haus soll ein vom Palästinenserpräsidenten vorgeschlagenes Treffen am Rande der UN-Vollversammlung abgelehnt haben. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts nicht zu Joe Bidens Prioritäten gehört.

Unter Hinweis auf palästinensische und US-amerikanische Quellen teilt das Nachrichtenportal Axios mit, dass das Weiße Haus einen Antrag der Palästinensischen Autonomiebehörde auf ein Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Mahmud Abbas am Rande der UN-Vollversammlung abgelehnt hat.

Den Angaben von Axios zufolge soll die US-amerikanische Seite den Vertretern Palästinas die Zurückweisung damit begründet haben, dass der US-Präsident wegen eines engen Zeitplans an keinen bilateralen Treffen teilnehmen könne. Dem entgegen absolvierte Biden jedoch drei bilaterale Treffen während seines kurzen Besuchs in New York.

Indessen hatte die Absage Washingtons angeblich dazu beigetragen, dass Abbas zur UN-Vollversammlung nicht persönlich anreiste. Der Palästinenserpräsident sandte stattdessen eine Videobotschaft. In seiner Rede verurteilte Abbas unter anderem jene Staaten, die Israel Unterstützung leisten und es zulassen würden, dass Tel Aviv gegen UN-Resolutionen verstoßen könne:

"Es gibt Staaten, die die Realität nicht anerkennen wollen, dass Israel eine Besatzungsmacht ist, die Apartheid und ethnische Säuberungen ausübt."

Die Weigerung Bidens, sich mit Abbas zu treffen, könne darauf hindeuten, dass die Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts für die USA aktuell nicht von Priorität sei. Am Dienstag erwähnte der US-Präsident in einer Rede vor der UN-Vollversammlung, er stehe hinter einer Zweistaatenlösung. Er räumte jedoch ein, dass man hiervon noch weit entfernt sei.

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