WHO setzt Zulassungsverfahren von Sputnik V wegen angeblicher Missstände in der Produktion aus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihr Schnellzulassungsverfahren für den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V zunächst ausgesetzt. Grund sind angebliche Produktionsmängel, die bei der Inspektion einer russischen Fabrik nachgewiesen worden seien.

Bei einer Video-Pressekonferenz der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (OPS), einer regionalen Zweigstelle der WHO, sagte der stellvertretende Direktor Jarbas Barbosa gegenüber Journalisten, dass die Prüfung des russischen Antrags auf eine Zulassung von Sputnik V vorerst suspendiert wurde, nachdem bei einer WHO-Inspektion an einer russischen Produktionsanlage eine Reihe von Verstößen bei der Herstellung des Vakzins aufgedeckt worden seien.

Die Fabrik habe die "guten Herstellungspraktiken" bei der Produktion des Präparats nicht eingehalten, sagte Barbosa der Zeitung The Moscow Times zufolge am Mittwoch. Die Wiederaufnahme des Prüfungsverfahrens sei erst möglich, nachdem die bestehenden Missstände beseitigt und eine neue Inspektion dies begutachten würden.

Zuvor hatte die WHO einen Bericht veröffentlicht, in dem sie die Ergebnisse der Inspektion der betroffenen russischen Fabrik in der Stadt Ufa präsentiert hatte. Darin wurden zahlreiche Produktionsmängel beim Herstellungsprozess von Sputnik V aufgelistet und Bedenken hinsichtlich der "Umsetzung angemessener Maßnahmen zur Minderung des Risikos einer Kreuzkontamination" geäußert.

Nach der Veröffentlichung des Berichts räumte die Anlage ein, dass man die Bedenken berücksichtigt und mit der Beseitigung der entdeckten Mängel bereits begonnen habe. Dabei wurde betont, dass die Inspektoren die Sicherheit und Wirksamkeit des produzierten Impfstoffs nicht infrage gestellt hätten.

Mehr zum ThemaWHO inspiziert Produktionsanlage von Impfstoff Sputnik V und stellt Mängel fest