Papst Franziskus hat auf dem Rückflug seiner Slowakei-Reise Abtreibung verurteilt. Das 84 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche sagte am Mittwoch vor Journalisten:
"Abtreibung ist mehr als ein Problem, es ist Mord."
Wissenschaftlich gesehen, handle es sich um ein menschliches Leben, sagte er weiter. "Wie soll man täglichen Mord akzeptieren?", fragte der Argentinier weiter. Deshalb sei die Kirche so hart bei diesem Thema.
Papst Franziskus hatte sich in der Vergangenheit bereits ablehnend zum Thema Abtreibung geäußert. Er nahm auch Bezug auf den Vorstoß US-amerikanischer Bischöfe, die Präsident Joe Biden wegen seiner Abtreibungspolitik die Kommunion verbieten wollen. Biden ist Katholik.
Franziskus erklärte, die Bischöfe sollten Bischöfe sein und pastoral mit der Sache umgehen. Wenn man nicht wie ein "Hirte" handle, würden solche Themen sofort zum Politikum. Franziskus war zuvor auf einer gut viertägigen Reise nach Budapest und in der Slowakei unterwegs. Am Mittwochnachmittag landete sein Flugzeug in Italiens Hauptstadt Rom.
Papst Franziskus schließt die Ehe für homosexuelle Paare in der katholischen Kirche weiter aus. Die Ehe sei ein Sakrament und die Kirche habe nicht die Befugnis, dies zu ändern, sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Mittwoch auf dem Rückflug aus der Slowakei vor Journalisten. Es sei wichtig, Menschen anderer geschlechtlicher Orientierung zu helfen, aber ohne der Kirche Sachen aufzudrängen, die dort nicht funktionierten.
Franziskus verwies auf staatliche Regelungen, wie etwa den zivilen Solidaritätspakt (Pacs) in Frankreich, der eine zivilrechtliche Partnerschaft ermöglicht. Wenn ein homosexuelles Paar das Leben zusammen verbringen will, gebe es in den Staaten zivile Möglichkeiten, sie zu unterstützen, sagte er dazu. "Aber die Ehe ist die Ehe." Das bedeute allerdings nicht, dass man die Leute verurteilen wolle. Man müsse alle respektieren, aber der Papst betont:
"Aber bitte zwingt die Kirche nicht, ihre Wahrheit zu verleugnen."
Die katholische Kirche tut sich schwer mit dem Thema Homosexualität. Im Frühjahr hatte schon das Segnungsverbot für homosexuelle Paare für großen Wirbel gesorgt. In Deutschland hatten einige Priester gegen die Anweisung des Heiligen Stuhls dennoch Paare gesegnet.
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(rt/dpa)