Wie der Entwickler des russischen Impfstoffs Sputnik V mitteilte, ist das Vakzin auch gegen neue Virus-Varianten des SARS-CoV-2-Erregers wirksam. Gegenüber der Delta-Variante zeige das Vakzin immer noch 83 Prozent Wirksamkeit, wobei der Impfstoff zu mehr als 95 Prozent vor einem schweren Verlauf der Krankheit schütze. Wie Denis Logunow, stellvertretender Direktor für wissenschaftliche Arbeit am Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie, das den Impfstoff entwickelt hatte, der Nachrichtenagentur Interfax sagte, verringere eine Impfung mit Sputnik V die Wahrscheinlichkeit, die Krankheit in schwerer Form zu entwickeln und damit im Krankenhaus behandelt werden zu müssen, auf ein Zwanzigstel.
Wie aus einer im Juli in der medizinischen Fachzeitschrift Vaccines veröffentlichten Studie hervorgeht, ist Sputnik V hochwirksam gegen neue Varianten von SARS-CoV-2, einschließlich Delta, und weist eine höhere Wirksamkeit als viele andere Impfstoffe auf. Diese zeigen eine teilweise deutlich verringerte Wirksamkeit gegen Delta. Eine israelische Studie zeigt beispielsweise, dass die Wirksamkeit des dort eingesetzten BioNTech/Pfizer-Impfstoffs auf 39 Prozent gesunken ist, während Untersuchungen aus Großbritannien zeigen, dass die dort eingesetzten Impfstoffe nur noch eine Wirksamkeit von 49 Prozent zeigen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, ist die Wirksamkeit des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs zwischen Anfang des Jahres 2021 und Juli durch die Verbreitung der Delta-Variante von 72 auf 42 Prozent gefallen. Für das Vakzin des Pharmaherstellers Moderna beträgt die Wirksamkeit nur noch 76 statt 86 Prozent. Damit ist das Sputnik V gegenüber anderen Vakzinen immer noch am wirksamsten gegen die Delta-Variante des SARS-CoV-2-Erregers.
Der Impfstoff Sputnik V, der vom Moskauer Gamaleja-Instituts für Epidemiologie und Mikrobiologie entwickelt worden war, wurde vor einem Jahr, am 11. August 2020 als weltweit erster Impfstoff gegen COVID-19 in Russland registriert. Anfang Februar wurden in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet die Daten zur Phase-III-Studie über Sputnik V veröffentlicht, die dem Schutzmittel eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent bescheinigte. In der Europäischen Union ist das russische Vakzin bisher nicht zugelassen, obwohl die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA den Impfstoff seit Anfang März prüft. In diesem Zusammenhang erklärte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen kürzlich, dass es den Herstellern von Sputnik V bislang nicht gelungen sei, "genügend valide Daten zu liefern, um die Sicherheit nachzuweisen".
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