Im August 2012 landete der Curiosity Mars Rover der NASA auf dem Mars und sammelt seither Daten aus dem Krater Gale und dem Berg Aeolis Mons. Die Wissenschaftler erhoffen hierdurch, mehr über die Vergangenheit des Planeten zu erfahren. Gesammelte Schichten sollen Aufschluss darüber geben, wo sich wann Wasser befunden hat.
Kurz nach der Landung im 154 Kilometer großen Gale-Krater hatte die NASA bereits einen Erfolg vermeldet. Der Rover soll Hinweise auf ein Flussbett aus vergangenen Zeiten gefunden haben. Über mehrere Hundert Millionen Jahre habe es Seen und Flüsse auf dem Mars gegeben, hieß es. Die Wissenschaftler datieren das Wasservorkommen des Kraters auf die Zeit vor etwa 3,6 Milliarden Jahren. In dem Gewässer könnten lebensfreundliche Bedingungen geherrscht haben. Jetzt stehen diese wissenschaftlichen Erkenntnisse des bald zehnjährigen Rover-Einsatzes in der Kritik.
Während die US-Forscher sich sicher sind, dass der Gale-Krater des Mars Wasser geführt hat, bremsen drei chinesische Wissenschaftler der Universität Hongkong deren Euphorie. Sie sind der Ansicht, es habe sich, wenn überhaupt, nur um ein kleines Wasservorkommen gehandelt. Die Ablagerungen im Krater könnten durch Wind und atmosphärische Bedingungen statt durch einen See entstanden sein. Dafür sei kein Wasser notwendig.
Es könnte auf dem Mars überhaupt keine feuchten Perioden gegeben haben. Ihre Ergebnisse publizierten sie im Fachmagazin Science Advances:
"Die meisten Ablagerungen im Gale-Krater sind offenbar nicht in einem alten See entstanden. Die Ergebnisse werfen dennoch ein beachtliches Licht auf das alte Klima, Umweltveränderungen und die Astrobiologie des Mars. Die Entdeckungen von Curiosity sind ein wichtiger Teil des Rätsels um die globale Veränderung des Mars."
Die Daten von Curiosity werteten sie hierzu erneut aus.
Der Wissenschaftler Walter Goetz des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen sagte:
"Immerhin wissen wir, welche Minerale gebildet wurden. Das sind harte Fakten. Erst danach kommt die Interpretation der Minerale – und natürlich ist diese offen."
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