Nach Ende des griechischen Alphabets: Coronavirus-Varianten werden womöglich nach Sternen benannt

Neue Corona-Varianten könnten nach Sternenkonstellationen benannt werden, sobald die 24 Buchstaben des griechischen Alphabets ausgeschöpft sind. Das hat eine COVID-19-Expertin der WHO vorgeschlagen. Infrage kämen demnach Namen wie Orion, Zwilling oder Widder.

Aktuell werden Coronavirus-Varianten nach dem griechischen Alphabet benannt. Die WHO glaubt nun, dass die 24 griechischen Buchstaben bald ausgeschöpft sein werden, und schlägt eine neue Namensgebung für Corona-Mutationen vor. Die WHO-Expertin Maria van Kerkhove erklärte, man könne künftige Coronavirus-Varianten nach Sternenkonstellationen benennen, wenn das griechische Alphabet aufgebraucht ist. Die Epidemiologin schlägt Namen wie Orion, Zwilling oder Widder vor.

In einem Interview mit Telegraph sagte Kerkhove, die UN-Gesundheitsbehörde suche bereits nach neuen Namen für Mutationen, da befürchtet werde, dass es mehr Varianten als die 24 Buchstaben des griechischen Alphabets geben werde.

In der Vergangenheit war es durchaus üblich, Viren nach ihrer geografischen Entdeckung zu benennen. Auch die Coronavirus-Varianten wurden anfangs noch nach dem Land benannt, in dem sie zuerst entdeckt wurden. Die Variante B.1.617.2, die heute als Delta-Variante bekannt ist, wurde etwa erstmals im indischen Bundesstaat Maharashtra registriert. Um mutmaßliche Diskriminierungen zu vermeiden, benannte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Coronavirus-Varianten allerdings um. 

Die Soziologin und Sprachforscherin Brigitte Nerlich von der Universität Nottingham hielt es im Mai für problematisch, den Virusvarianten Länder-Labels aufzukleben. "Diese länderspezifischen Namen eignen sich sehr gut für negatives Framing, das mit ausländer- und migrantenfeindlichen Einstellungen einhergeht", so Nerlich. Bestes Beispiel dafür sei Ex-US-Präsident Donald Trump, der SARS-CoV-2 wiederholt als "China-Virus" bezeichnete, berichtete die Berliner Zeitung.

Das griechische Alphabet verfügt über 24 Buchstaben, elf Coronavirus-Varianten sind bereits bekannt. Experten rechnen aber damit, dass noch weitere Varianten des Coronavirus auftauchen könnten. Zwangsläufig wird es also eine neue Benennung geben müssen.

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