In einer Rede vor den Vereinten Nationen in Genf rief der Minister der Ständigen Vertretung Chinas bei den Vereinten Nationen, Jiang Duan, zu einer Untersuchung aller durch die USA und anderen westlichen Länder verübten Genozide auf. Die internationale Gemeinschaft habe die Verantwortung, alle Völkermordverbrechen gründlich und fair zu untersuchen, um Straflosigkeit zu vermeiden und das böse Erbe des Völkermordes in Form von Rassismus und Diskriminierung auszurotten, so Duan.
Völkermord sei ein schweres, von der internationalen Gemeinschaft anerkanntes Verbrechen und habe Elend über die Menschen gebracht. Das sagte Jiang in seiner Rede auf der 47. Sitzung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen am Montag, die er während eines interaktiven Dialoges zum Thema "Verhinderung von Völkermord" hielt. Die Auswirkungen dieser Verbrechen seien bis heute zu spüren. Jiang verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die USA in den fast 100 Jahren nach ihrer Gründung massive Tötungen von Ureinwohnern begangen hätten.
Tatsächlich lebten in Nordamerika, als Christoph Kolumbus 1492 dort anlandete, etwa 18 Millionen Menschen. Im Jahre 1890 hatten von den mehreren Hundert indigenen Stämmen nur noch 250.000 Menschen überlebt. Mittlerweile beläuft sich die Gesamtbevölkerung der Ureinwohner Amerikas in den Vereinigten Staaten laut dem US Census Bureau auf 6,79 Millionen, was etwa 2,1 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht.
Jiang wies auch darauf hin, dass Kanada 150.000 indigene Kinder von ihren Familien getrennt und in "Internatsschulen" geschickt hätten, um sie zu assimilieren. Nach bisherigen Angaben starben mindestens 3.200 dieser Kinder – vor allem an Tuberkulose. Dies sei nur die Spitze des Eisberges von Kanadas Völkermord an den Ureinwohnern, so Jiang.
Der Minister wies darauf hin, dass auch andere westliche Länder während der Kolonisierung und Invasion fremder Länder schwere Rassengenozide und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben.
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