Unter der Leitung ihres Kommandeurs, Admiral Sergei Awakjanz, hielt die russische Pazifikflotte ihr größtes Manöver seit Langem ab. Nach Angaben der Presseerklärung des russischen Verteidigungsministeriums vom Montag fand dieses in einer Entfernung von 2.500 Seemeilen von den Kurilen statt. Der US-amerikanischen Presse lässt sich allerdings entnehmen, dass der Einsatzort in der Nähe von Hawaii lag. Ein unbestätigtes Satellitenbild zeigt einen Teil des Verbandes in einer Entfernung von nur 35 Kilometern zur US-Inselgruppe.
Zwanzig Kriegsschiffe, U-Boote und Transportschiffe waren beteiligt, darunter das Flaggschiff der Pazifikflotte Orden Nachimow, der Garde-Raketenkreuzer Warjag, die Fregatte Marschall Schaposchnikow und die Korvetten "Held der Russischen Föderation Aldar Zydendjanow ", "Sowerschennij" und "Gromkij". Dazu kamen ebenfalls zwanzig Flugzeuge, darunter Tu-142M3, MiG-31BM, Il-38 sowie Il-38N und ein Tankflugzeug Il-78.
Neben Übungen in der Luftabwehr und der Suche nach gegnerischen U-Booten wurde auch das Versenken einer Flugzeugträgergruppe geübt. Dazu teilte sich der Verband in zwei Gruppen, die sich 300 Seemeilen voneinander entfernten. Dabei wurde die Entdeckung und Abwehr feindlicher Raketen ebenso geübt wie der Angriff mit ballistischen Raketen auf die "Flugzeugträgergruppe".
Außerdem wurde ein Angriff auf wichtige Infrastrukturpunkte des simulierten Gegners mit Lenkraketen geübt. Dieser Angriff erfolgte von Schiffen wie von Flugzeugen, abgesichert durch zwei Langstrecken-Seeaufklärer Tu-142M3. Die an der Übung beteiligten Flugzeuge wurden auf einer Höhe von 5.000 Metern bei einer Geschwindigkeit von 500 bis 600 Kilometer betankt. Sie erreichten Flugzeiten von über 14 Stunden und legten dabei mehr als 10.000 Kilometer zurück.
Nach US-amerikanischen Angaben stiegen während der Übung zweimal eine F-22 der hawaiianischen Nationalgarde auf, um die Tu-142 abzufangen, die aber nie in den US-Luftraum eindrangen. Außerdem wurde ein Manöver der Flugzeugträgergruppe um die USS Vinson laut Berichterstattung von CBS in Reaktion auf das russische Manöver in die Nähe Hawaiis verlegt.
US-Militärkommentatoren jedenfalls wunderten sich, warum das Pentagon nicht nur vor dem Gipfeltreffen von Biden und Putin, sondern selbst noch danach keinerlei Stellungnahme zu diesem Manöver abgab. Tatsächlich wurden die Berichte aus Hawaii erst durch die Presseerklärung des russischen Verteidigungsministeriums offiziell bestätigt.
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