Der Schrecken der NATO: Die neue russische Stealth-Drohne Suchoi S-70 Ochotnik

Zusammen mit dem neuen russischen Superjet Suchoi Su-57 gilt die Ochotnik-Drohne desselben Entwicklerbüros als ein Quantensprung in der unbemannten Fliegerei. Von einem bemannten Jet können derzeit bis zu vier solcher Drohnen gleichzeitig geführt werden.

Sie haben jede eine Masse von 20 Tonnen und fliegen über 1.000 Kilometer in der Stunde, ähneln als Nurflügler mit einer Länge von ungefähr 14 m und einer Spannweite von etwa 19 m einem gebogenen U. Und sie kommen nicht allein. Sie kommen zu viert daher, mit drei weiteren baugleichen Begleitern als kleines, vom Radar kaum aufzuspürendes Geschwader.

Die Drohnen kommen, geführt von einem neuen Stealth-Fighter des Typs Suchoi Su-57, als dessen "loyale Flügelmänner", unbemerkt und plötzlich mit ebenfalls tödlicher Fracht über den Gegner. Das gilt als die gegenwärtig optimale Variante einer weitgehend unbemannten Strategie.

Doch da ist noch mehr: Die S-70 ist nicht nur der verlängerte Arm – sondern erhöht mittels Radar auch die Sichtweite des bemannten Flugzeugs beträchtlich. Dazu kommt die Fähigkeit, Luft- und Bodenziele für die vom bemannten Flugzeug mitgeführten Langstrecken-Lenkflugkörper (oder für die Lenkflugkörper anderer verbündeter Maschinen) zu markieren.

Diese Fähigkeiten zusammengenommen machen die Ochotnik zu einem kombinierten Gefechts- und Feuerleitstand, der sich dank hoher Fluggeschwindigkeit im Verband mit dem bemannten Flugzeug bewegt und von dessen Pilot jederzeit vorausgeschickt werden kann. Damit muss die bemannte Maschine zum Einsatz ihrer Langstreckenlenkflugkörper dann auch nicht mehr in das Radar-Sichtfeld des Gegners, wenn sich die Ziele darin befinden. Auch und gerade gegen feindliche Stealth-Jäger wie die F-35 oder die ältere F-22 aus dem US-Arsenal verschafft die Drohne S-70 den Piloten der Su-57 einen beträchtlichen Vorteil in Bezug auf Sichtweite und Reichweite der Raketen.

Geführt werden die Drohnen Suchoi S-70 Ochotnik vom Leitoffizier im Kampfjet Su-57 der fünften Generation als Speerspitze. Im Sommer 2019 bestellte die russische Regierung 76 der neuen Suchoi-Maschinen. Zu Weihnachten 2020 war es dann so weit. Jetzt bekam der neue Kampfjet seine unbemannten Flügelmänner dazu.

Die S-70 Ochotnik ging erstmals im August vor zwei Jahren in Achtubinsk im Flugforschungszentrum "Waleri Tschkalow" in die Luft. Weitere sollen bis 2024 folgen. Diese sollen dann mit flach angelegten Schubdüsen ausgerüstet sein, wie die Flugrevue berichtet. Zweck der Weiterentwicklung soll die weitere Reduzierung der Radarsignatur sein. Nach Angaben der Nachrichtenagentur TASS sollen die Drohnen interaktiv agieren.

Schon seit September 2019 fanden Testflüge statt. Nach Informationen eines anonymen Informanten aus der Flugzeugindustrie könne eine Su-57 vier der neuen Drohnen gleichzeitig befehligen. Es würden "die Möglichkeiten ausgearbeitet, mehrere Angriffsdrohnen vom Cockpit der Su-57 aus zu steuern".

In der Regel sollten aber nur zwei Drohnen pro Jäger geführt werden. Im gemeinsamen Einsatz könnten die Drohnen dann nicht nur gegen feindliche Flugzeuge und Raketen, sondern auch gegen Bodenziele eingesetzt werden, und dies bei Minimierung des Verlustrisikos für Menschen. Für die Strategen der NATO ist diese Neuentwicklung eine durchaus ernstzunehmende neue Herausforderung.

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