Die Varianten des Coronavirus SARS-CoV-2 sollen künftig noch einfacher, schneller und deutlicher voneinander zu unterscheiden sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ergänzte die offiziellen Bezeichnungen daher durch den jeweiligen Zusatz eines Buchstaben aus dem griechischen Alphabet. Wie sie am Montag mitteilte, habe man sich dort nach gründlichen Beratungen mit Forschern und Vertretern von Verwaltungen aus aller Welt für dieses System entschieden.
In der Öffentlichkeit werden neu auftauchende Virusvarianten bislang einfach nach den Ländern benannt, in denen sie zuerst entdeckt wurden – etwa die britische, die brasilianische, die indische Variante. Dem wollte die WHO nicht mehr länger folgen, denn dies ist nicht nur unwissenschaftlich, sondern könnte auch diskriminierend aufgefasst werden. Und so machte sie fürs Erste folgenden Vorschlag, der auch sogleich offiziell in Kraft trat:
Alpha als Zusatz erhält die Virusmutation von SARS-CoV-2, die erst im September 2020 in Großbritannien entdeckt wurde. Sie wurde von der allerersten Variante unterschieden und in der Nomenklatur als B.1.1.7 registriert. Beta deutet auf die zuerst im Mai 2020 in Südafrika aufgetretene Variante, registriert unter B.1.351. Gamma, bisher eingetragen als P.1, trat in Brasilien im November 2020 in Erscheinung. Und Delta erhielt die Variante in Indien, die diesen Subkontinent seit Oktober 2020 verheerend heimsucht und bisher unter B.1.617.2. registriert ist.
Diese vier Varianten seien diejenigen, die gentechnisch besonders deutlich voneinander zu unterscheiden sind. Bislang hat die WHO noch für weitere sechs Varianten die Namen Epsilon, Zeta, Eta, Theta, Jota und Kappa vergeben, die erst in diesem Frühjahr 2021 in verschiedenen Ländern und Regionen entdeckt wurden.
Der Buchstabenzusatz ergänzt die drei verschiedenen wissenschaftlichen Bezeichnungssysteme, mit denen das Virus SARS-CoV-2 und alle seine Varianten bisher erfasst werden. Diese Systeme bleiben nebeneinander bestehen, denn sie werden zur genaueren Unterscheidung und Charakterisierung weiterhin von vielen Forschungseinrichtungen verwendet.
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