Das Coronavirus soll weltweit 3,7 Millionen Menschenleben gekostet haben. Woher das Virus stammt, bleibt strittig. Es soll einem Markt im chinesischen Wuhan entstammen und durch Fledermäuse auf den Menschen übertragen worden sein. Anderen Theorien zufolge ist das Virus menschengemacht und das Produkt eines chinesischen Labors, das versehentlich oder absichtlich verbreitet wurde. Viele Länder reagierten zur Eindämmung des Virus mit drakonischen Maßnahmen, die das öffentliche Leben ihrer Bevölkerung lahmlegten.
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird vorgeworfen, nicht schnell genug reagiert zu haben. Am 31. Dezember 2019 wurde die WHO über eine mysteriöse Krankheit informiert. Erst Ende Januar 2020 rief die WHO eine "Public Health Emergency of International Concern" (PHEIC) aus. Zu spät, finden Kritiker. Die WHO musste auch Kritik dafür hinnehmen, dass sie die Reaktion der Regierung Chinas gegen die Ausbreitung des Virus lobte.
Mehr als ein Jahr dauerte es, bis die WHO Experten nach China entsandt hat. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump bezeichnete die WHO als eine "Marionette" Pekings. Ebenfalls Anstoß wurde an der Änderung der Empfehlungen der WHO bezüglich des Tragens eines Mund-Nasen-Schutzes genommen. Zu Beginn hieß es, der Mundschutz sollte nur von Personal im Gesundheitssektor getragen werden. Die Anwendung der allgemeinen Öffentlichkeit gebe eine falsche Sicherheit. Schließlich wurde die Anwendung durch die breite Masse doch empfohlen.
Um sicherzustellen, dass kein künftiges neues Virus zu einer neuen verheerenden Pandemie heranwächst, soll die WHO umstrukturiert werden. Gemäß der von der Europäischen Union eingereichten und im Konsens angenommenen Resolution sollen die Mitgliedsstaaten in einem einjährigen Prozess die Federführung bei den Reformen übernehmen.
Am 29. November werden die Gesundheitsminister der Mitgliedsländer der WHO zusammenkommen, um darüber zu entscheiden, ob sie Verhandlungen über einen internationalen Vertrag aufnehmen wollen. Der Vertrag hat zum Ziel, künftige Pandemien besser zu bewältigen.
Der Direktor für Notfälle der WHO, Mike Ryan, sprach sich für den Vertrag aus:
"Im Moment haben die Krankheitserreger die Oberhand. Sie tauchen immer häufiger und oft lautlos auf einem Planeten auf, der aus dem Gleichgewicht zu geraten scheint. Wir müssen genau das, was uns in dieser Pandemie ausgesetzt hat, unsere Vernetzung, in eine Stärke verwandeln."
Auch ein Globaler Rat für Gesundheitsbedrohungen ist angedacht. Björn Kümmel vom deutschen Gesundheitsministerium warnt davor, dass künftige Viren genauso unvorbereitet auftauchen könnten wie das derzeit grassierende Coronavirus.
Das weltweite "Covax"-Impfprogramm der WHO für arme Länder und die Unterstützer der Initiative wurden für den Friedensnobelpreis nominiert.
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