Nach Ansicht von Ryanair-Chef Michael O’Leary war die Zwangslandung der Verkehrsmaschine in Minsk eine "vorbedachte und illegitime Entführung". Dies berichtet die US-amerikanische Zeitung The Wall Street Journal am Donnerstag und verweist auf ein Schreiben O’Learys an die weißrussische Luftfahrtbehörde. Hierin prangert der Chef der Fluggesellschaft die Minsker Darstellung der Ereignisse als falsch an.
Am 23. Mai wurde eine Ryanair-Maschine auf einem Flug von Athen nach Vilnius für eine Zwischenlandung nach Minsk umgeleitet. Die Fluglotsen begründeten die Maßnahme mit einer Nachricht über einen Sprengsatz an Bord. Ein MiG-29-Kampfjet begleitete die Ryanair-Maschine an den Minsker Flughafen. Nach der Landung wurde die Maschine durchsucht. Sprengstoff wurde jedoch nicht gefunden und das Weißrussische Ermittlungskomitee leitete ein Strafverfahren wegen einer falschen Bombendrohung ein.
Auf dem Flug befand sich Roman Protassewitsch, einer der Mitgründer des von Minsker Behörden als extremistisch eingestuften Telegram-Kanals Nexta. Im Rahmen einer Überprüfung der Passagiere wurden Protassewitsch und dessen Freundin von weißrussischen Strafverfolgungsbehörden festgenommen.
Am Sonntagabend verließ die Maschine den Minsker Flughafen in Richtung Vilnius.
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