Wien kontert Ankara – Botschafter ins Außenministerium einbestellt

Einen Tag nach den heftigen Vorwürfen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan an die Republik Österreich hat Wien den Botschafter der Türkei einbestellt. Auf dem Außenministerium weht die israelische Flagge. "Die Vorwürfe des türkischen Präsidenten richten sich von selbst", hieß es aus dem Haus.

Am Montag hatte der Präsident der Türkei, Recep Tayyip Erdoğan, sowohl Österreich als auch die USA wegen Unterstützung Israels scharf attackiert. Er verstieg sich: "Ich verfluche den österreichischen Staat!" Dieser hatte als Zeichen der Solidarität die israelische Flagge auf dem Kanzleramt und auf dem Außenministerium gehisst.

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg bestellte darauf den türkischen Botschafter am Dienstag ein. Er ließ ihn wissen: "Die Vorwürfe des türkischen Präsidenten richten sich von selbst. Mit Schaum vor dem Mund wird sich der Nahostkonflikt nicht lösen lassen." Er bekräftigte die konsequente Haltung der Republik Österreich gegen den Terror.

Erdoğan hatte eine "neue Regulierung Jerusalems" gefordert. Die Stadt müsse "von einer Kommission geführt" werden, die aus Vertretern von Judentum, Christentum und Islam bestehen solle.

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