Nach "feindseligen Handlungen der US-Seite": Moskau weist Pressesprecherin der US-Botschaft aus

Die Pressesprecherin der US-Botschaft, Rebecca Ross, muss Moskau verlassen. Sie ist eine von zehn US-Diplomaten, die die russische Seite zu Personae non gratae erklärt hatte.

Nach Angaben des russischen Außenministeriums gehört die Pressesprecherin der US-Botschaft in Moskau, Rebecca Ross, zu den zehn US-Beamten, die zu Personae non gratae erklärt wurden. Die Diplomatin bestätigte am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur TASS, dass sie eine entsprechende Benachrichtigung erhalten hatte. Die Angestellten haben bis zum 21. Mai Zeit, Russland zu verlassen.

"Dies ist eine entsprechende Reaktion auf die feindseligen Handlungen der US-Seite gegen eine Reihe von Mitarbeitern der russischen Botschaft in Washington und des Generalkonsulats in New York, die grundlos zu Personae non gratae erklärt wurden", hieß es zuvor aus dem russischen Außenministerium.

Die Beziehungen zwischen Russland und einer Reihe westlicher Länder, einschließlich der Vereinigten Staaten, haben sich in den letzten Wochen weiter angespannt. Die USA hatten im April zehn russische Diplomaten ausgewiesen und Sanktionen verfügt – als Strafe etwa für eine angebliche Einmischung in die Präsidentenwahl im vergangenen Jahr und für Hackerangriffe, für die Moskau verantwortlich gemacht wird. Russland wies die Anschuldigungen zurück und ebenfalls US-Diplomaten aus.

Am 25. April teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, mit, dass die USA in die Liste der "unfreundlichen Länder" aufgenommen werden, deren Botschaften nur begrenzt Mitarbeiter in Russland einstellen könnten. Daraufhin kündigte die US-Botschaft in Moskau an, die Ausgabe von Visa und andere Dienstleistungen weitgehend auf Notfälle zu reduzieren. Die konsularische Arbeit werde um 75 Prozent heruntergefahren. Es würden beispielsweise keine Visa für einfache Reisen in die USA mehr ausgestellt. US-Amerikaner, deren Visa für Russland ausläuft, wurden aufgefordert, das Land bis zum 15. Juni zu verlassen.

Auch Tschechien, die Slowakei und die baltischen Staaten hatten in letzter Zeit mehrere russische Diplomaten ausgewiesen. Im Gegenzug wurden die Vertreter dieser Länder aufgefordert, Moskau zu verlassen. Grund für den Konflikt sind die Vorwürfe Tschechiens, dass russische Geheimdienste für Explosionen in einem Munitionslager im Jahr 2014 mit zwei Toten verantwortlich sind. Der Kreml bestreitet die Vorwürfe.

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