UNO: Deutlich mehr "tote Zonen" in den Ozeanen rund um den Globus

Im Golf von Mexiko und im Südchinesischen Meer vergrößern sich die Gebiete, in denen es kaum noch maritimes Leben gibt – ebenso in der Nordsee und in der Ostsee. Die UNO untersucht diese Tendenz und warnt vor den Folgen für die biologische Vielfalt sowie für die Wirtschaft.

Die Vereinten Nationen arbeiten seit 2015 an einem Berichtswesen, um den Schutz und die nachhaltige Nutzung der maritimen biologischen Vielfalt zu überwachen. Dabei beziehen sie auch maritime Gebiete in ihre Untersuchungen ein, die nicht unter nationaler Hoheit stehen. Am Mittwoch wurden die Ergebnisse der zweiten Etappe der Untersuchungen veröffentlicht. (World Ocean Assessment)

Danach hat sich die Anzahl von sogenannten "toten Zonen" in den Weltmeeren über die Jahre 2008 bis 2019 von 400 auf 700 erhöht. Besonders betroffen sind der Golf von Mexiko, das Südchinesische Meer sowie die Nord- und die Ostsee.

Diese "toten Zonen" sind Gebiete, in denen aufgrund von Sauerstoffmangel kaum noch Leben möglich ist. Das Phänomen tritt auch natürlich auf, wird jedoch durch den von Menschen verursachten Eintrag von zusätzlichen Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor verstärkt. Algen vermehren sich dann rasant und werden nach dem Absterben von Bakterien abgebaut, die den Sauerstoff verbrauchen. "Es wird geschätzt, dass sich der menschengemachte Stickstoffeintrag an den Küsten in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts verdoppeln wird", heißt es in dem Bericht.

UN-Generalsekretär António Guterres sagte zur Veröffentlichung: "Die Belastungen durch menschliche Aktivitäten strapazieren weiterhin die Ozeane, zerstören wichtige Lebensräume wie Mangrovenwälder und Korallenriffe und behindern deren Fähigkeit, die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen."

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