Aus für die ISS-Raumstation im Jahr 2025? Russland erwägt Rückzug aus Projekt

Nach 27 Jahren im Dienst droht der Internationalen Raumstation ISS bereits in vier Jahren das Aus. Die technischen Mängel häuften sich zuletzt in dem Maße, dass man spätestens in drei Jahren eine definitive Entscheidung treffen müsse, heißt es dazu aus Moskau.

Das Aus für die mehr als 20 Jahre alte Raumstation ISS könnte doch früher kommen, als zuletzt gedacht. Nach 2024 werde eine Entscheidung auf Grundlage des technischen Zustands der Station getroffen, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag der Staatsagentur TASS zufolge mit. Die bislang gültige Vereinbarung der internationalen Partner sieht einen Weiterbetrieb zunächst noch für die nächsten drei Jahre vor.

Vize-Regierungschef Juri Borissow sagte dem Staatsfernsehen, Russland könnte schon ab 2025 aussteigen. "Es ist mehr als fair, sie (die Partner) rechtzeitig zu warnen." In der vergangenen Zeit habe es immer häufiger Berichte über technische Störungen gegeben, sagte er. Zuletzt stand die ISS wegen Luftlecks in den Schlagzeilen.

Insgesamt 16 Staaten sind an dem Projekt beteiligt, darunter die USA, Russland, Kanada, Japan, Großbritannien und Deutschland.  

Erst Anfang März hatte der Vize-Vorsitzende des russischen Raumfahrtunternehmens RKK Energija, Juri Gidsenko, gesagt, dass die ISS bis mindestens 2028 im All bleiben soll. Diese Entscheidung sei auf "höchsten Ebenen" getroffen worden. Russland will eine neue Raumstation bauen. Offiziell gab es aber noch keine Entscheidung dazu.

Beschlossen hat Roskosmos TASS zufolge, dass in Zukunft das neue Raumschiff "Orjol" (Adler) – der Nachfolger der "Sojus" – im Süden Russlands bei der Stadt Orenburg landen soll und nicht mehr in der Steppe in der zentralasiatischen Republik Kasachstan.

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(rt/dpa)