Johnson & Johnson-Impfstoff: USA setzen Verwendung aus

Die Food and Drug Administration (FDA) und das Center for Disease Control (CDC) stellen die Verwendung des Impfstoffs an Bundesstandorten ein und fordern die Staaten auf, dies ebenfalls zu tun, während sie die Nebenwirkungen des Vakzins untersuchen.

Bundesgesundheitsbehörden forderten am Dienstag eine sofortige Pause in der Verwendung von Johnson & Johnsons Single-Dosis-Impfstoff, nachdem sechs Empfänger in den Vereinigten Staaten eine seltene Erkrankung mit Blutgerinnseln etwa zwei Wochen nach der Impfung entwickelt hatten.

Nach Angaben des CDC haben bis jetzt fast sieben Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten Johnson & Johnson Impfungen erhalten. Etwa neun Millionen weitere Dosen werden in die Bundesstaaten gelagert.

Bei den Erkrankten handelt es sich ausschließlich um Frauen im Alter zwischen 18 und 48. Eine Frau starb und eine zweite Frau in Nebraska wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert, sagten die Beamten.

Wissenschaftler der FDA und der CDC werden gemeinsam mögliche Zusammenhänge zwischen dem Impfstoff und der Erkrankung untersuchen und feststellen, ob die Verwendung des Impfstoffs für alle Erwachsenen eingeschränkt werden sollte. Eine Dringlichkeitssitzung des externen Beratungsausschusses der CDC wurde für Mittwoch angesetzt, sagten Beamte.

Australien gegen Adenovirus-Impfstoffe

Die australische Regierung hat es abgelehnt, den von Johnson & Johnson hergestellten Impfstoff zu kaufen, weil sein Mechanismus dem des Impfstoffs von AstraZeneca ähnlich ist. Beide Impfstoffe werden derzeit auf Verbindungen zu Blutgerinnseln untersucht.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson ist ein Adenovirus-Impfstoff, die gleiche Art von Impfstoff wie der AstraZeneca-Impfstoff", sagte ein Sprecher des australischen Gesundheitsministers Greg Hunt in einer Erklärung.

Der Sprecher sagte, dass die Regierung "nicht beabsichtigt, weitere Adenovirus-Impfstoffe zu diesem Zeitpunkt zu kaufen." Hunt selbst bestätigte später gegenüber Reportern, dass das Impfstoff-Beratungsgremium der Regierung den Kauf von Johnson & Johnson-Impfstoffen nicht empfehlen wird.

Der Hersteller hatte erst am Montag mit der Lieferung an die EU-Staaten begonnen, wie das Unternehmen und die EU-Kommission nach dpa-Angaben bestätigten. Die Brüsseler Behörde hatte bis Ende Juni 55 Millionen Dosen des Impfstoffs bestellt. Zehn Millionen Dosen sollen demnach nach Deutschland gehen.

Der Konzern hat am Dienstag Konsequenzen aus dem Impfstopp in den USA gezogen. In einer Pressemitteilung kündigte Johnson & Johnson an, die Auslieferung des Stoffs an die EU aufzuschieben, bis weitere Untersuchungen abgeschlossen sind.

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