Der russische Premierminister Michail Mischustin hat eine Beschlussvorlage gebilligt, wonach das Abkommen über die Zusammenarbeit bei der Erforschung und Nutzung des Weltraums zu friedlichen Zwecken bis Ende 2030 verlängert wird. Gemäß einem offiziellen Schreiben der russischen Regierung werde die Vereinbarung die "Erforschung und Nutzung des Weltraums für friedliche Zwecke" für das kommende Jahrzehnt garantieren.
"Der Beschluss wurde im Vorfeld mit der US-amerikanischen Seite durchgearbeitet. Die Prozedur der Verlängerung ist mit dem Austausch diplomatischer Noten abgeschlossen. Der Entwurf der russischen Note liegt der durch Michail Mischustin gebilligten Anordnung bei."
"Dieses Dokument ist eines der wichtigsten vertraglichen Instrumente, die die Bedingungen für eine russisch-US-amerikanische Zusammenarbeit bei der Erforschung des Weltraums bilden", heißt es in der Mitteilung des Pressedienstes der Regierung weiter. "Die Verlängerung des Abkommens liegt im Interesse beider Parteien und wird zur effektiven Umsetzung gemeinsamer Weltraumprojekte beitragen."
Im Jahr 1992 wurde das Abkommen zwischen dem damaligen US-Präsidenten George Bush sen. und Russlands erstem postsowjetischen Staatschef Boris Jelzin unterzeichnet und seitdem viermal verlängert.
Die Unterzeichnung der Verlängerung dieses Abkommens ist durchaus als ein Zeichen zu verstehen, da es doch mitten in einer tiefer werdenden diplomatischen Kluft zwischen Washington und Moskau zustande kommt. Vergangene Woche erklärte der russische Außenminister Sergei Lawrow, dass der Zustand der Beziehungen zwischen den beiden Ländern "den Tiefpunkt erreicht" habe und dass es derzeit keine konkreten Pläne gebe, den russischen Botschafter wieder in die USA zu entsenden. Anatoli Antonow, Russlands Botschafter in den USA, wurde im vergangenen Monat nach Moskau zurückbeordert, nachdem US-Präsident Joe Biden eine eklatant beleidigende Aussage über den russischen Präsidenten Wladimir Putin öffentlich werden ließ.
Auch im Bereich der Raumfahrt zeigt sich die diplomatische Krise. So äußerte sich General James Dickinson, Leiter des US Space Command, in einem kürzlich in der Zeitschrift Foreign Policy veröffentlichten Artikel deutlich weniger positiv über eine friedliche Nutzung des Weltraums. Der General warnte: "Unsere Konkurrenten, vor allem China und Russland, haben diese Domäne militarisiert."
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