Es gebe weiterhin Berichte darüber, dass US-Konvois täglich Öl und Getreide von Syrien in den Irak schmuggelten. Es haben 300 Öltankwagen und mehr als 200 mit Getreide beladene Lastwagen seit Anfang des Monats die syrisch-irakische Grenze überschritten, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Vershinin auf einer virtuellen Sitzung des UN-Sicherheitsrates über die humanitäre Hilfssituation in Syrien am Montag, hieß es auf TASS.
"Zu einem Zeitpunkt, in dem Syrer unter akutem Mangel an Grundprodukten wie Brot und Benzin leiden, fließt ein großer Strom der geschmuggelten natürlichen Ressourcen Syriens aus der von den USA kontrollierten Trans-Euphrat-Region. Syrien erstickt zugleich unter den einseitigen Sanktionen, die im Wesentlichen eine Art der kollektiven Bestrafung sind."
Der Beamte erklärte, die schlimmste humanitäre Krise nimmt in den Regionen im Norden Syriens Gestalt an, die nicht unter der Kontrolle der Regierung von Damaskus stehen. Die Verantwortung für diese Regionen liege bei den De-facto-Besatzungsmächten und lokalen Behörden.
"Heute lebt die überwiegende Mehrheit der Syrer, mehr als 90 Prozent, unterhalb der Armutsgrenze, 60 Prozent sind unterernährt und zwei Millionen Kinder haben keinen Zugang zu Bildung", fügte Vershinin hinzu. Die Terroristen behinderten in der Deeskalationszone von Idlib den Zugang der Zivilbevölkerung zu humanitärer Hilfe und erschwerten zugleich ihre Flucht aus der Region durch die bereits eingerichteten Korridore zur Abwanderung. Vershinin sagte anschließend, dass westliche Staaten die Frage der humanitären Hilfe für Syrien politisieren und die Sanktionen gegen das umkämpfte Land während des COVID-19-Ausbruches verschärfen.
Vertreter der Vereinigten Staaten und anderer westlicher Länder besprechen nicht, so Vershinin, die dramatischen negativen Auswirkungen der einseitigen Sanktionen Washingtons und Brüssels auf das Leben der Syrer in ihren Reden vor dem UN-Sicherheitsrat zur humanitären Lage in Syrien.
"Die Reaktion von Washington und Brüssel auf die Forderung des UN-Generalsekretärs, einseitige Sanktionen im Rahmen der Coronavirus-Pandemie zu lockern und aufzuheben, bestand im Gegenteil darin, die unter Umgehung des UN-Sicherheitsrates erlassenen Maßnahmen auf beispiellose Weise zu verschärfen, einschließlich der Einführung des berüchtigten Caesar Acts im Juni 2020."
Während der Sitzung kritisierte Syriens Ständiger Vertreter die UNO dafür, dass sie die USA und die Türkei nicht für ihre Besetzung des arabischen Landes zur Verantwortung gezogen habe, meldete Press TV.
Er sagte, es wäre nützlicher, wenn der Sicherheitsrat ein Ende der militärischen Präsenz der Türkei in Syrien und die Unterstützung des Terrorismus durchsetzen würde. Er forderte die USA ebenfalls auf, die Besetzung syrischer Gebiete, die Unterstützung separatistischer Milizen und die Plünderung der Ressourcen des arabischen Landes einzustellen.
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