Vom "Killer" zum willkommenen Gast: Joe Biden lädt Wladimir Putin zu Online-Klimagipfel ein

Als wäre nichts passiert, hat US-Präsident Joe Biden am Freitag auch den russischen Staatschef Wladimir Putin zu einem Klimagipfel am 22. und 23. April eingeladen. Vergangene Woche stimmte er noch der Aussage zu, dass Putin ein "Killer" sei.

Der für sein Engagement für mehr Klimaschutz bekannte Biden sprach für die Online-Veranstaltung Einladungen an insgesamt 40 internationale Politiker aus, berichtete die Associated Press. Auf der Liste stand auch der Name des russischen Präsidenten Wladimir Putin, dem gegenüber Biden mit seiner "Killer"-Äußerung vor nur einer Woche nicht gerade seine Verhandlungsbereitschaft gezeigt hatte. Auch das chinesische Staatsoberhaupt Xi Jinping, dessen Volksrepublik mit den USA in Fragen der Menschenrechte und der Hegemonialambitionen beider Länder andauernd im Clinch liegt, wurde zur Teilnahme an dem Klimagipfel eingeladen. Zu den weiteren eingeladenen Politikern gehörten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU).

Mit dem Gipfel soll nach Angaben des Weißen Hauses die Dringlichkeit stärkerer Maßnahmen für den Klimaschutz und deren wirtschaftlicher Nutzen unterstrichen werden. Zuvor würden die USA "ein ehrgeiziges Emissionsziel" für das Jahr 2030 als neuen Beitrag für das Pariser Klimaabkommen bekannt geben. Biden forderte andere Staats- und Regierungschefs auf, das Online-Treffen zu nutzen, ebenfalls verstärkte Beiträge darzulegen. Die nächste UN-Klimakonferenz ist im November im schottischen Glasgow.

Biden hatte bereits kurz nach seiner Amtsübernahme im Januar angekündigt, dass er am 22. April – dem sogenannten Tag der Erde – einen Klimagipfel einberufen werde. Unter seinem Vorgänger Donald Trump, der wiederholt Zweifel am Klimawandel äußerte, hatten sich die USA aus dem Pariser Klimaabkommen zurückgezogen. Noch am Tag seiner Vereidigung verfügte Biden die Rückkehr. Er bekräftigte wiederholt, dass die USA bei der Umsetzung des Abkommens eine Führungsrolle einnehmen würden.

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(rt/dpa)