Der Vorschlag des russischen staatlichen Energiekonzerns Rosatom, die arktische Seeroute statt des Suezkanals zu benutzen, kommt Tage, nachdem das 400 Meter lange und 59 Meter breite Containerschiff "Ever Given" der Reederei "Evergreen" in einer der entscheidendsten Seehandelspassagen der Welt stecken geblieben ist. Der Vorfall weckt tiefe Besorgnis über die unerwartete Unterbrechung der Lieferketten zwischen Europa und Asien.
Auf seinem Twitterkanal listete Rosatom drei Gründe dafür auf, warum Russlands strategische arktische Schifffahrtsroute als effektive Alternative zum Suezkanal gelten kann. Der erste Grund – so die ironische Anmerkung des Unternehmens – verweist auf die Trackingdaten, die zeigten, dass das havarierte Schiff eine Figur im Roten Meer gezeichnet hatte, bevor es sich verklemmte. Nicht wenige sehen in der Figur einen riesigen Phallus. Das Unternehmen weist darauf hin, dass die Nordseeroute viel mehr Platz biete, um mithilfe eines großen Frachtschiffes ungezogene Bilder zu zeichnen.
Weiter schrieb der Energiekonzern, dass seine Flotte der Atomeisbrecher, die die größte der Welt ist, problemlos in der Lage sein würde, jedes eisgebundene Schiff zu befreien. Der Tweet wurde mit einem Bild illustriert, das die Rosatom-Eisbrecher zeigt, die ein im Eis gefangenes Frachtschiff retten.
Die arktische Flotte des Unternehmens, zu der fünf Atomeisbrecher, ein Containerschiff und vier Dienstschiffe gehören, wird von Rosatomflot in der russischen Hafenstadt Murmansk betrieben. Die Eisbrecher werden für Navigations- und Rettungsaktionen entlang der Nordseeroute eingesetzt.
Im dritten Tweet veröffentlichte der Energiekonzern ein GIF mit der Hauptfigur aus der amerikanischen Spionagekomödie "Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat" aus dem Jahr 1997, in dem Powers in einem engen Tunnel steckt. Darüber platzierte man mithilfe von Photoshop ein Containerschiff gefüllt mit Behältern. Die Unterschrift lautet: "Sie könnten tagelang im Suezkanal stecken bleiben".
Russland hat kürzlich die Entwicklung der arktischen Seeroute zu einer der wichtigsten strategischen Prioritäten des Staates gemacht.
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