Peking: Russland und China lehnen gemeinsam "Hegemonie und Schikanen" ab

Während der Westen, angeführt von den USA, sich gegenüber Russland und China immer aggressiver verhält, verstärken diese Staaten ihre Kooperation in vielen Feldern. Peking und Moskau einen viele gemeinsame Interessen, aber auch die Herangehensweise an die Außenpolitik.

Das chinesische Außenministerium hat am Montag die vielen Gemeinsamkeiten Russlands und Chinas in internationalen Fragen unterstrichen. Am selben Tag reiste der russische Außenminister Sergei Lawrow zu Gesprächen an. Chinesische Medien und Experten äußerten sich optimistisch über das Treffen.

Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums Hua Chunying erklärte auf einer Pressekonferenz, dass Peking der Aussage Lawrows zustimme, China und Russland müssten angesichts der Versuche des Westens und der USA, sich unter dem Vorwand der Demokratie und Menschenrechte in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen, ihre Zusammenarbeit und die Multipolarität stärken. Hua erklärte:

"Beide Seiten (Russland und China) unterstützen sich gegenseitig in Fragen, die die Kerninteressen der jeweils anderen Seite betreffen, und setzen sich gemeinsam für internationale Fairness und Gerechtigkeit ein. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass die chinesisch-russischen Beziehungen den Test bestanden haben und gestärkt daraus hervorgegangen sind, wobei unsere Freundschaft noch enger geworden ist."

Die chinesische Regierung sei der Meinung, dass Lawrows Besuch dazu dienen werde, die gute Entwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen China und Russland weiter zu stärken und die beiden Staaten in ihrer strategischen Zusammenarbeit in internationalen Fragen noch enger zu bringen.

"Beide Seiten werden gemeinsam ein Modell der internationalen Beziehungen aufbauen, das sich durch strategisches Vertrauen, für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit, enge Beziehungen zwischen den Menschen, Fairness und Gerechtigkeit auszeichnet. Gemeinsam können beide Seiten einen größeren Beitrag zur Erhaltung des Weltfriedens und der Stabilität leisten."

China und Russland wenden sich laut Hua beide eindeutig gegen die Einführung unilateraler Sanktionen seitens der USA.

"Die USA und der Westen mischen sich mutwillig in die inneren Angelegenheiten anderer ein und machen Ärger, indem sie sich auf Demokratie und Menschenrechte berufen. In diesen Fragen teilen China und Russland die gleiche Position. Das ist der Grund, warum unsere beiden Länder die strategische Koordination verstärken, unsere jeweilige Entwicklung sicherstellen, gemeinsam für Fairness und Gerechtigkeit eintreten und sich Hegemonie und Schikanen entschieden widersetzen. China und Russland werden die enge Kommunikation und Koordination in diesem Bereich weiter verstärken."

Zu den Themen für das Gipfeltreffen zwischen Lawrow und seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi gehören laut Hua die bilateralen Beziehungen, die Zusammenarbeit in internationalen und regionalen Fragen sowie der Austausch auf hoher Ebene zwischen China und Russland. Der Besuch von Lawrow werde aus Sicht Pekings sicherlich zur weiteren Entwicklung der Beziehungen beitragen.

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Hua stellte zudem klar, dass die weitere Verbesserung der bilateralen Beziehungen zwischen China und Russland sich nicht gegen ein Drittland richte. Die russisch-chinesischen Beziehungen seien transparent, im Gegensatz zu den Beziehungen einiger anderer Staaten, die eine "geheime" Agenda hätten.

Am Dienstag erklärte der chinesische Außenminister Wang, dass sich die umfassende strategische Zusammenarbeit weiterentwickeln und vertiefen werde, egal, wie sich die internationale Situation entwickelt. Beide Seiten vereinbarten, dass ihr gemeinsamer Kampf gegen die COVID-19-Pandemie die traditionelle Freundschaft zwischen den Völkern und den Staaten weiter gestärkt hat, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua vermeldete.

Die parteinahe chinesische Zeitung Global Times berichtete, dass Peking und Moskau sich gegenseitig über die Entwicklung ihrer Beziehungen mit den USA informiert hätten. Zudem verwies die Zeitung darauf, dass der Name des Ortes, in dem das Treffen stattfand (Guilin), auf Chinesisch ein Homonym ist für "ehrenhafter Nachbar".

Chinesische Experten erklärten der Global Times, dass beide Staaten darauf angewiesen seien, miteinander zu kooperieren, um auf der Basis ihrer flexiblen Partnerschaft ihre gemeinsamen Herausforderungen zu bewältigen. Die USA hätten viele solcher Herausforderungen geschaffen, etwa ihre Sanktionspolitik und ihre Einmischung in regionale Angelegenheiten, die unter anderem darauf abziele, die Entwicklung der russisch-chinesischen Beziehungen zu schädigen. China könnte etwa auf den russischen Vorschlag eingehen, Schritt für Schritt sich vom westlich dominierten internationalen Zahlungssystem zu entfernen, um die Risiken durch US- oder westliche Sanktionen zu reduzieren. Russlands Vorteile in der Sicherheitspolitik und seine militärischen Fähigkeiten könnten laut dem an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften tätigen Russlandexperten Yang Jin chinesische Investitionen vor Gefahren durch US-unterstützte "Farbrevolutionen" bewahren.

Die Gespräche zwischen Lawrow und Wang hatten am Montag begonnen und wurden am Dienstag fortgesetzt. Folgende Themen standen laut einer Pressemitteilung des chinesischen Außenministeriums auch auf der Agenda: das iranische Nuklearabkommen, der Friedensprozess in Afghanistan, die Situation in Myanmar, Syrien, der Klimawandel sowie die Reform der Vereinten Nationen.

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