Deutschland und zahlreiche andere Staaten hatten die Impfung mit dem AstraZeneca-Stoff zuvor vorerst ausgesetzt, weil mehrere Fälle mit Thrombosen (Blutgerinnseln) in den Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung gemeldet wurden. Nun betonte die WHO in einer Mitteilung am Mittwoch, dass eine Impfung gegen COVID-19 mit dem Präparat von AstraZeneca keine Krankheiten oder Todesfälle durch andere Ursachen reduziere, wie etwa Blutgerinnsel, die generell häufig passierten. Es hieß:
"Venöse Thromboembolien gehören zu den häufigsten Herz-Kreislauferkrankungen weltweit."
Es sei Routine, mögliche Zwischenfälle bei Impfkampagnen zu registrieren und zu untersuchen, führte die Organisation ferner aus. Das zeige, dass die Überwachungssysteme funktionierten. Zwischenfälle in zeitlicher Nähe zu einer Impfung bedeuteten aber nicht zwangsläufig, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen beidem bestehe.
Die WHO sei in ständigem Kontakt mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und anderen Regulierungsbehörden über die Sicherheit von COVID-19-Impfstoffen. Der Impfrat, der die WHO zur Impfstoffsicherheit berät, prüfe zurzeit alle vorhandenen Studien und Angaben. Sobald dies abgeschlossen sei, werde die WHO erneut informieren, hieß es.
Kate O'Brien, Leiterin der Impfabteilung bei der WHO, sagte, wenn Impfstoffe eine Notfallzulassung der WHO hätten, bedeute dies, sie erfüllen alle gängigen Standards zur Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität. AstraZeneca hat neben dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer eine Notfallzulassung.
Mehr zum Thema - Sachsen stoppt Impfungen mit AstraZeneca und BioNTech und denkt über russischen Impfstoff nach
(rt/dpa)