Die etwas andere Impfstrategie: In Indonesien werden Jüngere vor den Älteren geimpft

Es ist eine weltweit einzigartige Impfstrategie: Indonesien mit seinen rund 275 Millionen Einwohnern impft zuerst die jüngeren, im Wirtschaftsleben stehenden Menschen vor den Alten. Damit geht das viertbevölkerungsreichste Land der Welt seinen ganz eigenen Weg bei der Impfstrategie.

Während in Europa und Amerika zuerst die sogenannten Vulnerablen und Alten gegen das Coronavirus geimpft werden sollen, geht der asiatische Inselstaat andere Wege. Zunächst werden die Erwerbstätigen geimpft. In der ersten Phase erhält die Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen das Vakzin. Pflegepersonal und Mitarbeiter der Gesundheitsorganisationen im Land stehen ebenfalls oben auf der Liste. Es folgen Ältere.

Präsident Joko Widodo, der erst im Juni 60 Jahre alt wird, schafft es daher nur knapp auf seine eigene Impfliste. Nur wegen seines Amtes wird er der erste Geimpfte im Land sein. Sein 77-jähriger Vizepräsident muss zunächst warten. Nach Angaben der indonesischen Gesundheitsbehörden ist er zu betagt, um eine der dort ebenfalls raren Impfdosen zu ergattern.  

Derzeit gibt es 628 Corona Fälle auf der beliebten Urlaubsinsel Bali, 1.209 sind derzeit aktiv, 6.213 wieder genesen und 206 verstorben. Bisher wurden im Inselstaat 9.553 Todesfälle durch das Coronavirus gemeldet (206 davon auf Bali). 177.327 Menschen sind vom Coronavirus in Indonesien wieder genesen. Das Land hat den nationalen Notstand ausgerufen.

In Deutschland und Großbritannien sind die über 80-Jährigen die Ersten, die den Impfstoff bekommen. In den USA Menschen zählt man Menschen, die älter als 65 Jahre sind, dazu. In Indien darf man sich ab einem Alter von 50 Jahren zu jenen zählen, die als erstes im Land gegen das Coronavirus immunisiert werden.

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