UN-Sonderberichterstatter Melzer im Interview: Freude über britisches Urteil zu Assange gedämpft

Der australische Whistleblower Julian Assange darf nicht an die USA ausgeliefert werden. So entschied am 4. Januar das zuständige britische Gericht. Nils Melzer, UN-Sonderberichterstatter über Folter, zeigt nur gedämpfte Freude über diese "gewonnene Schlacht".

Der UN-Sonderberichterstatter über Folter sagt zum Entscheid des britischen Gerichts gegenüber RT:

"Würde es sich anstelle von Assange um einen Journalisten handeln, der keine oder weniger gravierende gesundheitliche Probleme hat, könnte er aufgrund derselben Anklagepunkte seitens der USA durchaus an diese ausgeliefert werden. Damit bleibt deren Narrativ der Einschüchterung investigativer Journalisten weiterhin bestehen."

Auch das Verhalten der Regierungen beziehungsweise der zuständigen Organe Großbritanniens, Schwedens und Ecuadors, spezifisch im Fall Assange, ist für Nils Melzer nach wie vor ein Grund zur Besorgnis.

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