Albert Bourla, Leiter des Pharmariesen Pfizer, hat erklärt, es sei immer noch nicht klar, ob diejenigen, die den Corona-Impfstoff des Unternehmens erhalten, in der Lage sein werden, das Coronavirus auf andere zu übertragen – diese Bekanntgabe erfolgt nur einen Tag, nachdem Großbritannien als erstes Land die Impfung genehmigt hat.
"Selbst wenn ich selber den Impfschutz hätte – könnte ich [das Virus] dann immer noch auf andere Menschen übertragen?" fragte Lester Holt von NBC in einem Interview am Donnerstagabend – und erhielt daraufhin eine verblüffende Antwort von Bourla:
"Ich denke, das ist etwas, das noch untersucht werden muss. Darüber sind wir uns im Moment nicht sicher."
Letzten Monat gab der Pfizer-Konzern bekannt, dass sich sein zusammen mit der deutschen Firma BioNTech entwickelter Impfstoff mehr als 90 Prozent wirksam erwiesen habe. Am Mittwoch erhielt Pfizer grünes Licht von den britischen Gesundheitsbehörden, mit der Verteilung für den breitangelegten Einsatz zu beginnen.
Pfizer beantragte eine Notfallzulassung bei der US-Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration), aber die Behörde hat den Impfstoff nur zögerlich bestehen lassen. Ein führender Experte für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, wertete, seine britischen Kollegen hätten "diese Zulassung wirklich überstürzt", und lobte das "sehr sorgfältige" Zulassungsverfahren der FDA.
Während die beiden Entwickler an der Wirksamkeit ihres Impfstoffs festhalten, könnte die Unfähigkeit, die Übertragung durch Virusträger zu stoppen, bedeuten, dass die Impfung hinter den hochgesteckten Erwartungen zurückbleibt, die von einigen Beamten in den USA und Großbritannien geäußert wurden.
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