Bergkarabach: Fast fünftausend Tote – nur COVID gewinnt

Fast fünftausend Menschen sind seit der Eskalation des Bergkarabachkonfliktes auf beiden Seiten ums Leben gekommen. Diese Zahl nannte Russlands Präsident Wladimir Putin beim Treffen des Internationalen Diskussionsklubs Waldai am Donnerstag.

Der Bergkarabachkonflikt forderte mittlerweile insgesamt fast 5.000 Todesopfer, sowohl unter Zivilisten als auch Soldaten. Diese traurige Zahl nannte der russische Präsident Wladimir Putin bei der aktuellen Sitzung des Diskussionsklubs Waldai.

Putin stellte fest, dass Moskau seit Ausbruch des Konflikts den beiden Konfliktparteien Armenien und Aserbaidschan eine Vielzahl von Optionen zu einer gemeinsamen Lösung der Krise angeboten hat. Es war harte Arbeit und es schien, als sei die Lösung nahe, doch sie kam nicht zustande, so Putin."Heute haben wir den Konflikt in seiner schlimmsten Form", erklärte der russische Präsident.

Unseren Daten zufolge sind bereits jeweils mehr als zweitausend Menschen auf beiden Seiten ums Leben gekommen. Die Gesamtzahl der Getöteten nähert sich bereits den Fünftausend.

Zuvor hatte der Kreml betont, dass es keine Alternative zu einer friedlichen Lösung in Karabach gibt.

Im Krieg verlieren alle, nur die Seuche gewinnt

Unmittelbare Opfer der Kriegshandlungen sind jedoch nicht die einzigen Folgen des Bergkarabachkonflikts. Armenien und Aserbaidschan haben sich aktuell deutlich wichtigeren Problemen zu widmen.

Am gleichen Tag forderte der amtierende Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres in einem Interview mit Associated Press eine sofortige Feuerpause in allen bewaffneten Auseinandersetzungen, damit die COVID-19-Pandemie besser bekämpft werden könne. Bei dieser nachdrücklichen Wiederholung seines Aufrufs vom März dieses Jahres brachte Guterres den Bergkarabachkonflikt als Argument ein:

In den vergangenen zwei Wochen haben sich die Fälle von COVID-Infektionen in Armenien verdoppelt und sind in Aserbaidschan um 80 Prozent gestiegen. Nicht Armenien gewinnt. Nicht Aserbaidschan gewinnt. Sondern COVID gewinnt. Wir müssen aufhören.

Derselbe Aufruf gilt neben anderen auch für Libyen, den Jemen, Syrien, die Sahelzone und Afghanistan, mahnte der UN-Leiter.

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