Bergkarabach-Konflikt: Ukraine bietet Aserbaidschan militärische Hilfe an

Kiew ist bereit, Aserbaidschan im Bergkarabach-Konflikt zu unterstützen. Auch militärisch. Dies erklärte eine Rada-Abgeordnete der Partei "Volksdiener" des amtierenden Präsidenten Wladimir Selenskij, angesichts des weiter eskalierenden Konflikts.

Die Ukraine wird Aserbaidschan notfalls militärisch unterstützen. Dies erklärte Ljudmila Martschenko, eine Abgeordnete des ukrainischen Parlaments Werchowna Rada aus der Partei "Volksdiener" des amtierenden Präsidenten Wladimir Selenskij, gegenüber Journalisten des Fernsehsenders Ukraine 24. Vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Lage in der Region Bergkarabach sagte Martschenko:

Die Ukraine ist bereit, Aserbaidschan heute auf verschiedenen Plattformen zu unterstützen. Und dies bedeutet sowohl militärische als auch humanitäre Hilfe mit allem, was in Zukunft benötigt werden könnte. Immerhin geht es hier um Krieg.

Sie zeigte sich zuversichtlich, dass "die Ukraine nicht vorbeigehen wird, wenn sich die Frage akut stellt". Die Abgeordnete wörtlich:

Soweit mir bekannt ist, leisten wir bereits Hilfe sowohl im rechtlichen Bereich als auch mit Ressourcen, auch von humanitärer Hilfe ist die Rede. Heute diskutieren wir die Erstellung einer Liste mit allem, was genau benötigt wird.

Offiziell ist diese Unterstützung einer Analogie geschuldet, die von einigen ukrainischen Politikern zwischen Aserbaidschan in Bezug auf Bergkarabach und der Ukraine in Bezug auf die Krim und die beiden Volksrepubliken Donezk und Lugansk aufgebaut wird. Entsprechende Äußerungen machte etwa der Rada-Abgeordnete aus dem Poroschenko-Block Sergei Kunizyn, seinerzeit Berater des damaligen Präsidenten Poroschenko.

Weiterer Grund für Kiews Parteinahme könnte die Mitgliedschaft Armeniens in der Organisation des Vertrags für kollektive Sicherheit sein, der auch Russland angehört. Während Aserbaidschan mit der Türkei von einem Mitglied der NATO zumindest politisch unterstützt wird, strebt auch das politische Establishment der Ukraine seit dem Putsch im Jahr 2014 offen eine Mitgliedschaft an.

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