US-Außenminister Mike Pompeo auf Aussöhnungstour: Reichen sich auch Sudan und Israel die Hände?

Nachdem die USA den Israel-VAE-Deal vermittelt haben, sind nun entsprechende Abkommen mit anderen arabischen Ländern im Visier. Bisher haben mit Ägypten, Jordanien und den Emiraten nur drei arabische Staaten ihre Beziehungen zu Israel offiziell "normalisiert".

US-Außenminister Mike Pompeo startet eine diplomatische Rundreise in den Nahen Osten. Heute Vormittag ist er bereits in Israel eingetroffen, um Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu führen. Voraussichtlich wird die Annäherung Israels mit arabischen Staaten das zentrale Thema sein, da Pompeo im Anschluss in den Sudan, in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sowie zuletzt auch nach Bahrain reisen wird.

Die nächste Station für Pompeos diplomatischen Vorstoß ist der Sudan. Er will der sudanesischen Übergangsregierung die Unterstützung der USA versichern und sich für eine Vertiefung der Beziehungen zu Israel aussprechen, wie es aus dem US-Außenministerium verlautete. Ob die Übergangsregierung des Sudan diesen riskanten Schritt einer Annäherung an Israel allerdings wagen wird, ist äußerst unsicher. Denn letzte Woche wurde der Sprecher des sudanesischen Außenministeriums, der in den Medien eine Annäherung mit Israel angekündigt hatte, unmittelbar darauf entlassen.

Nach dem Sechstagekrieg, in dem Israel das Westjordanland, den Gazastreifen und die Golanhöhen besetzt hatte, fand am 1. September 1967 ein Treffen zwischen den Führern acht arabischer Staaten in der sudanesischen Hauptstadt Khartum statt. Dort verabschiedeten sie eine Erklärung, die sogenannte "Nein-Nein-Nein-Resolution", in der ein Friedensvertrag, Verhandlungen mit Israel und die Anerkennung des jüdischen Staates kategorisch abgelehnt wurden.

Drittes Anreiseziel Pompeos sind die VAE. Vor zehn Tagen war das Abkommen zwischen Israel und den Emiraten verkündet worden, mit dem die beiden Länder die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen offiziell eingeleitet hatten. Dies hatte nicht nur auf arabischer Seite harsche Reaktionen hervorgerufen. Die USA hatten bei der Einigung eine Vermittlerrolle eingenommen.

Auch Bahrain befindet sich unter den Reisedestinationen des US-Außenministers, der bis Freitag in der Region unterwegs sein wird.

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