Wegen neuer Corona-Fälle: Neuseeland verschiebt Parlamentswahl auf Oktober

Neuseeland verschiebt wegen der Corona-Pandemie die Parlamentswahl um vier Wochen auf den 17. Oktober. Das teilte Premierministerin Jacinda Ardern am Montag mit. Sie begründete ihre Entscheidung mit der jüngsten Änderung der Alarmstufe im Kampf gegen COVID-19.

Wie die Labour-Partei auf Facebook mitteilte, gebe diese Entscheidung den Parteien und der Wahlkommission genügend Zeit, um die Wahlen zu planen. Diese waren zuvor für den 19. September angesetzt.

Ardern hatte am Freitag eine Verlängerung des Corona-Lockdowns in Auckland um zwölf Tage angekündigt. Vier Mitglieder einer Familie waren positiv auf das Virus getestet worden.

In dem Pazifikstaat waren zuvor über 100 Tage lang keine lokalen Infizierungen bestätigt worden. Damit galt Neuseeland als erfolgreiches Beispiel im Kampf gegen SARS-CoV-2. Vorausgegangen waren sehr frühe und strikte Maßnahmen. Im Juni hatte sich das Land coronafrei erklärt und war zu einer relativen Normalität zurückgekehrt. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Inselstaat 1.631 Fälle bestätigt, 22 Menschen starben laut Johns-Hopkins-Universität in Verbindung mit einer COVID-19-Erkrankung.

Der Schritt löste Vergleiche zwischen Ardern und Donald Trump aus. Der US-Präsident hatte Ende Juli wegen der Corona-Pandemie eine Verschiebung die für den 3. November angesetzten Präsidentschaftswahlen ins Spiel gebracht. Im Falle der USA ist es laut Verfassung jedoch nicht das Staatsoberhaupt, sondern der Kongress, der letztendlich entscheidet, ob die Wahlen verschoben werden. Und im Gegensatz zu Neuseeland, wo die Oppositionsparteien die Verschiebung begrüßten, waren in den USA sowohl die Republikaner als auch die Demokraten empört.

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