Der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche kritisierte die im türkischen Staatsrat geäußerte Erwägung, der Sophienkirche in Istanbul den Status eines Museums zu entziehen und sie zu einer Moschee umzufunktionieren.
Ich bin zutiefst besorgt über die Forderungen einiger türkischer Politiker, den Museumsstatus der Hagia Sophia, eines der größten Denkmäler der christlichen Kultur, zu überprüfen.
So kommentierte Patriarch Kyrill I. von Moskau und der ganzen Rus die Situation um die Hagia Sophia in Istanbul.
Zuvor hatte das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei aufgrund des Antrages getagt, den Status der Sophienkirche zu ändern: Bei seiner Stattgabe würde ihr der Status eines allgemein zugänglichen, weltlichen Museums, den sie elf Jahre nach der Gründung der Republik Türkei im Jahr 1934 erhielt, entzogen – und sie würde in eine Moschee umgewandelt werden. Patriarch Kyrill erinnerte:
"Die Pflicht jedes zivilisierten Staates ist es, das Gleichgewicht aufrechtzuerhalten: Widersprüche in der Gesellschaft in Einklang zu bringen und sie nicht zu verschärfen; Förderung der Vereinigung der Menschen, nicht ihrer Trennung."
In seiner Erklärung auf der Seite des Moskauer Patriarchats mahnt der Geistliche an:
Ich hoffe auf die Besonnenheit der türkischen Regierung. Die Beibehaltung des gegenwärtigen neutralen Status der Hagia Sophia, eines der größten Meisterwerke der christlichen Kultur, das Tempelsymbol für Millionen von Christen auf der ganzen Welt, wird die Beziehungen zwischen den Völkern Russlands und der Türkei weiterentwickeln und den interreligiösen Frieden und die Harmonie stärken.
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