Neuer Tag, neue Panne: Bloomberg beim Lügen über Russlands Gesundheitssystem erwischt

Das US-Nachrichtenportal Bloomberg hat einen Meinungsartikel mit einer Grafik illustriert, laut der Russland über eine deutlich kleinere Zahl von Krankenhausbetten verfügt, als eine Reihe von westlichen Staaten – obwohl genau das Gegenteil der Fall ist.

In dem Bloomberg-Artikel von Clara Ferreira Marques mit dem Titel "Wie Putins Russland die Pandemie vermasselt hat" (How Putin's Russia Bungled the Pandemic), wurden die Statistiken der Weltbank über die Zahl der Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner falsch zitiert. Der Fehler kam nur wenige Tage, nachdem man sich bei Bloomberg gefragt hatte, "warum das Coronavirus nicht noch mehr Russen getötet hat".

In dem Beitrag wurden die Bemühungen Russlands, das sowjetische Gesundheitssystem zu modernisieren, mit dem Argument kritisiert, dies hätte nur zu einem Rückgang der Zahl der Krankenhäuser, der verfügbaren Betten und der Ärzte geführt.

Um diese gewagte These zu untermauern, zeigte der Artikel eine Grafik, die angeblich auf Daten der Weltbank aus dem Jahr 2013 basiert. Laut den von Bloomberg angegeben Zahlen liege Russland weit hinter dem Durchschnitt aller OECD-Länder zurück (3,8 gegenüber 8,2 Betten pro 1.000 Einwohner). Die tatsächlichen Daten der Weltbank zeigen gerade genau das Gegenteil.

Der Fehler blieb auch in der russischen Botschaft in den USA nicht unbemerkt, die daraufhin Bloomberg vorwarf, neuerlich eine Flut von "politisierten Vorwürfen" mit "gefälschten" Statistiken bekräftigen zu wollen.

Einige Stunden, nachdem die Botschaft Russlands ihren Protest verlautbart hatte, änderte Bloomberg Opinion den Artikel und bettete nun eine korrekte Version der Grafik anstelle der zuvor völlig irreführenden ein. Das verschämte Eingeständnis findet sich versteckt unter der Überschrift: "19. Mai 2020, 07:30 MESZ Berichtigt 20. Mai 2020, 03:41 MESZ"

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