Westjordanland: Zwei junge Palästinenser getötet und mindestens elf Personen bei Razzia verletzt

Bei einem Feuergefecht zwischen den israelischen Streitkräften und Palästinensern während einer Razzia im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland wurden am Samstag zwei Palästinenser getötet und 11 weitere Personen verletzt. Die Opfer waren beide 17 Jahre alt und wurden nach Angaben palästinensischer Behörden als Ahmad Mohammad Daraghmeh und Mahmoud as-Sous identifiziert.

Israelische Soldaten sollen in den Morgenstunden in das Flüchtlingslager eingedrungen sein und ein Haus umstellt haben, nachdem es zu Schusswechseln gekommen war und Militärfahrzeuge in Dschenin eingefahren sind.

Örtlichen Medien zufolge hat Israel in den letzten Monaten mehrere Razzien in dem Lager durchgeführt, das als Hochburg von Widerstandskämpfern bekannt ist, gefolgt von palästinensischen Gegenangriffen in Israel.

Bis Ende August waren in diesem Jahr allein im Westjordanland mindestens 85 Palästinenser bei nächtlichen Razzien der israelischen Streitkräfte getötet worden. Damit ist 2022 das tödlichste Jahr in den besetzten Gebieten seit 2016, wie das palästinensische Gesundheitsministerium und eine israelische Menschenrechtsgruppe errechneten.

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