Wegen Coronavirus: Halle schließt alle Schulen und Kitas

Die städtischen Behörden haben in Halle beschlossen, sämtliche Schulen und Kindertagesstätten zu schließen. Das berichtete die dpa. Der Beschluss gelte vorerst bis zum 27. März, wie Oberbürgermeister Bernd Wiegand erklärte. Mehr Informationen in Kürze.

Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, schließt die Stadt Halle von diesem Freitag an alle Kindertagesstätten und Schulen. Das gelte vorerst bis zum 27. März, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand am Donnerstag in Halle. Zudem seien alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt. Auch die Räume aller Theater, der Oper und der Orchester GmbH Halle würden geschlossen.

In der Stadt Halle haben wir aktuell sieben Infektionsfälle. Da die Ermittlung der Kontaktwege nicht mehr sicher und vollumfänglich gewährleistet werden kann, sieht der Stab folgende Maßnahmen im Rahmen der Gefahrenabwehr auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes für verhältnismäßig an", sagte Wiegand.

Der Lehrbetrieb der Universität, der teils auch in den Semesterferien stattfindet, werde ebenfalls von Freitag an eingestellt. Möglicherweise würden die Maßnahmen verlängert, das werde auf Grundlage der aktuellen Lage entschieden. Die Maßnahmen sind laut der Stadt Halle mit dem Bildungsministerium von Sachsen-Anhalt und der Universitätsleitung abgestimmt. Der Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sei unterrichtet worden. Die Maßnahmen seien weitreichend und dienten der Prävention, hieß es.

Sachsen-Anhalt war lange das einzige Bundesland ohne nachgewiesene Corona-Infektion. Die ersten Fälle waren am Dienstag bekanntgeworden. Inzwischen sind weit über ein Dutzend Fälle nachgewiesen.

Derweil forderte Patrick Larscheid, der Amtsarzt von Berlin, mehr Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus in der Bundeshauptstadt und Umgebung einzudämmen. Larscheid erklärte am Donnerstag gegenüber dem rbb, dass das öffentliche Leben in der Stadt zum Schutz der Bevölkerung weitgehend eingestellt werden müsse.

Wir wissen mittlerweile sehr genau, dass wir in der jetzigen Phase der Pandemie praktisch alle sozialen Kontakte unterbinden müssen, wenn wir noch eine Chance haben wollen, die Zahl der Infizierten möglichst niedrig zu halten", erklärte der Mediziner.

Es reiche nicht, nur die Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern abzusagen. Man müsse alle Clubs, Bars und Veranstaltungen mit Publikum absagen. Sonst drohe die Epidemie, außer Kontrolle zu geraten.

Der Virologe Alexander Kekulé, der in Halle tätig ist, hatte bereits Anfang März gefordert, mindestens zwei Wochen "Corona-Ferien" zu verhängen.

(dpa/rt deutsch)