Jens Spahn: "Müssen über das richtige Maß an Globalisierung reden"

Der Ausbruch des Coronavirus und dessen globale Verbreitung zeigt, wie vernetzt die Welt heute ist. Was normalerweise als positiv bewertet wird, ist in Krisenzeiten zu hinterfragen. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn stellte bei der BPK den Grad der Globalisierung infrage.

Am Montag trafen sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und sechs weitere Experten zur "Kommunikationsoffensive" bei der Bundespressekonferenz rund um das Thema COVID-19, der schweren Lungenerkrankung hervorgerufen durch das Coronavirus SARS-CoV-2.

Bis Montag wurden insgesamt 150 Fälle in Deutschland bestätigt, sagte Prof. Dr. Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI). Das Alter der infizierten Personen variiert zwischen 2 und 68 Jahren, das Durchschnittsalter liegt bei 36 Jahren. Es handele sich bei der Verbreitung um ein sehr "dynamisches Geschehen", bei dem man sich stets auf die aktuelle Entwicklung anpassen müsse, sagte er.

Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin, bestätigte, dass man "nicht sagen kann", wie gefährlich das Virus tatsächlich ist. Bis jetzt deute aber alles darauf hin, dass es sich um eine "milde Erkrankung" handele, ähnlich einer "Erkältung". Das bestätigte auch Dr. René Gottschalk, Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt am Main. "COVID-19 ist nicht so gefährlich wie SARS-1", meinte er. Die Fallsterblichkeit liege bisher bei 0,3 bis 0,7 Prozent, ergänzte Prof. Dr. Drosten noch. 

Doch für Jens Spahn hat die Krise offensichtlich auch die Grenzen der Globalisierung aufgezeigt. Insbesondere die Abhängigkeit von China in einigen Bereichen der Medizin und der Wirtschaft offenbare sich in solchen Situationen, über die man sprechen und die man reduzieren müsse.

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