Live-Updates zur "Corona-Epidemie": Aktuelle Zahlen und Entwicklungen

Weltweit und auch in Deutschland werden immer neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Der Krisenstab des Bundesinnen- und Gesundheitsministerium nimmt am Donnerstag seine Arbeit auf. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt bereits vor einer "Corona-Epidemie".

27.02.2020 17:00 Uhr

Liebe Leserinnen und Leser, 

hiermit beenden wir für heute unsere Live-Updates zum Thema Coronavirus. Im Laufe des Abends werden wir eine Übersicht über die neuesten Meldungen veröffentlichen. 

Wall Street droht größter Tagesverlust seit 2018

Aus Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus fliehen Anleger in Scharen aus dem US-Aktienmarkt. Die Aktien stürzten um mehr als 900 Punkte ab. Mit Kursverlusten von jeweils etwa 3,5 Prozent steuern der US-Standardwerteindex Dow Jones und der breit gefasste S&P 500 auf die größten Tagesverluste seit etwa zwei Jahren hin.

Die Ölpreise fielen angesichts der zunehmenden Sorgen um die Weltwirtschaft ebenfalls kräftig. Erste Beobachter verwiesen bereits auf Anzeichen einer Panik. Auch der US-Dollar fiel, während es eine starke Nachfrage nach US-Staatsanleihen gab. Sie gelten in unsicheren Zeiten als relativ sichere Häfen. Der Goldpreis stieg ebenfalls weiter.

Berliner Feuerwehr klagt über überlastete Notrufnummer

Die Notrufnummer 112 der Berliner Feuerwehr wird immer öfter wegen Informationen zum Coronavirus angerufen. Die Feuerwehr bat am Donnerstag über den Kurznachrichtendienst Twitter: "Bitte nutzen Sie ausschließlich die Nummer der Senatsgesundheitsverwaltung: 030 9028 2828."

Coronavirus bei Patient in Kaiserslautern festgestellt – Er war im Iran 

Bei einem Patienten in Kaiserslautern ist das neuartige Coronavirus festgestellt worden. Das sagte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Donnerstag in Mainz. Der etwas über 30 Jahre alte Mann sei mit Symptomen am Donnerstag selbst in das Westpfalz-Klinikum gekommen. Er sei bis vor kurzem im Iran gewesen und habe dort Kontakt mit einer "symptomatisch auffälligen Person" gehabt, sagte die Ministerin.

DFB-Länderspiel gegen Italien soll trotz Coronavirus stattfinden

Die Stadt Nürnberg sieht momentan keinen Grund, das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien Ende März abzusagen.

Wir beobachten die Lage. Aber im Moment ist nicht angedacht, das Spiel zu verschieben oder ausfallen zu lassen", sagte Alice Schaffer, Leiterin der Abteilung Infektionsschutz im Gesundheitsamt Nürnberg.

Das Spiel am 31. März (20:45 Uhr) sei "noch sehr weit weg", sagte Peter Pluschke, Referent für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg. Noch sei nicht abschätzbar, wie groß die Gefahr überhaupt werde. Sollte sich die Situation ändern, sei eine Absage in Absprache mit den Fußballverbänden immer noch möglich. Eine große Zahl der Karten des italienischen Kontingents sei an in Deutschland lebende Italiener gegangen, hieß es weiter. Auch insofern sei eine Beurteilung der Gefahr noch sehr schwierig.

Zug Moskau-Nizza ausgesetzt

Die Zugverbindung zwischen Moskau und der französischen Stadt Nizza wird ab dem 4. März wegen des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus ausgesetzt, meldet die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf das russische Verkehrsministerium. Dieser Schritt sei ein "Teil der Maßnahmen zur Vermeidung der Verbreitung des neuartigen Virus in Russland", so das Ministerium.

Der Zug von Moskau direkt an die Côte d'Azur verkehrt einmal wöchentlich. Für die rund 3.300 Kilometer durch sieben Länder – über Weißrussland, Polen, Tschechien, Österreich, Italien und Monaco – braucht er rund 53 Stunden.

Deutschland: Stärkere Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln und Hygieneprodukten

Das Coronavirus hat zu einer verstärkten Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln und Hygieneprodukten geführt. Das teilten Aldi-Süd und Lidl am Donnerstag auf Anfrage mit. "Wir sind darauf vorbereitet und erhöhen entsprechend unsere Lagerbestände", ergänzte Aldi-Süd. Auch Lidl hat nach eigenen Angaben die Vorräte aufgestockt und arbeitet "intensiv" an einer sicheren Warenversorgung. Die Rewe Group hingegen, zu der auch die Penny-Märkte gehören, hat bisher keine auffällig starke Nachfrage verzeichnet.

Den Angaben des Handelsverbandes Deutschland nach kam es bislang trotzdem nicht zu Engpässen bei der Lieferung. Die Lieferstrukturen seien im Handel "effizient und gut vorbereitet, sodass die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet ist", ergänzte der Sprecher.

Russland schränkt Flugverkehr mit dem Iran und Südkorea ein

Das russische Verkehrsministerium kündigte heute an, den Flugverkehr mit dem Iran temporär einzuschränken.

Ab dem 28. Februar um 00:00 Uhr wird ein vorübergehendes Verbot von Linien- und Charterflügen aus dem Gebiet Russlands in das Gebiet der Islamischen Republik Iran und zurück eingeführt", berichtet die Nachrichtenagentur Interfax.

Nur die Fluggesellschaften Aeroflot und Mahan Air werden weiterhin fliegen – nur über Terminal F des Flughafens Scheremetjewo. Zuvor wurde bereits der Flugverkehr nach Südkorea eingeschränkt.

Die Charterflüge der Fluggesellschaften Aurora, S7 Airlines und Yakutia werden ab dem 1. März in dem Modus durchgeführt, in dem nur südkoreanische Staatsangehörige von der Russischen Föderation in die Republik Korea geflogen werden. Nur russische Staatsangehörige und Bürger der Mitgliedsländer der Eurasischen Wirtschaftsunion werden von der Republik Korea in die Russische Föderation geflogen", zitiert die Nachrichtenagentur TASS den Pressedienst des russischen Verkehrsministeriums.

Bericht: Bundesregierung bereitet Konjunkturprogramm vor

Die Virus-Krise erfasst immer mehr deutsche Unternehmen. Die Epidemie wirke sich nach Angaben der DIHK-Vertreter bereits jetzt auf Geschäfte aus. Das Coronavirus droht, die ohnehin schwächelnde Konjunktur in Deutschland noch weiter abzudrosseln.

Die Ausbreitung des Coronavirus wird der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr erheblich zusetzen", sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Produktionsausfälle bei chinesischen und deutschen Firmen in China, massive Reiseeinschränkungen und Handelseinbrüche zwischen China und asiatischen Nachbarländern sowie Nachfrage-Ausfälle in Tourismus und Einzelhandel sind wahrscheinliche Szenarien, die auf die Wirtschaft auch in Deutschland und Europa zukommen können."

Wie nun die Tageszeitung Handelsblatt berichtet, bereite die Bundesregierung ein Konjunkturprogramm vor. Neben klassischen konjunkturellen Stützungsmaßnahmen wie Steuersenkungen oder besseren Abschreibungsregeln sollen noch weitere erörtert werden. In wenigen Tagen soll der Plan vorliegen. Er soll sich vor allem an Firmen wenden, die besonders stark von der Virus-Epidemie betroffen sind.

Italien: Zwei weitere Todesfälle – Keine neuen Infektionsherde

In Italien sind zwei weitere Menschen an dem Coronavirus gestorben. Damit steigt die Zahl der Todesopfer in dem am stärksten betroffenen Land in Europa auf 14, wie der Zivilschutz bekanntgab.

Auch die Zahl der Neuinfizierten ist trotz aller Eindämmungsmaßnahmen weiter gestiegen. Mittlerweile seien 528 Menschen positiv getestet worden, sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Donnerstag in Rom. Am Vorabend waren es rund 400 Infizierte. Die gute Nachricht sei aber, dass Dutzende wieder genesen seien.

Außenminister Luigi Di Maio warnte davor, die Gefahren durch den Virusausbruch zu übertreiben. Nur etwa 0,1 Prozent der gut 7.900 Gemeinden in Italien seien wegen der Virus-Quarantäne gesperrt. Auf das Gebiet des Mittelmeerlandes bezogen seien 0,05 Prozent der Fläche betroffen – und zwar in den Regionen Lombardei und Venetien. Er hob hervor, dass der Tourismus bereits erheblich unter der Angst vor Ansteckung leide.

Es gebe nach dem bisherigen Stand nur zwei Infektionsherde in Italien, von denen die anderen Fälle vermutlich ausgegangen seien. Möglich sei auch, dass diese zwei Herde in Norditalien eine Verbindung hätten. "Es gibt keine neuen Herde, das ist das Wichtige", betonte Di Maio.

Forderung nach Stopp von "Defender 2020" 

Aufgrund des Auftretens des Coronavirus in den Reihen der Bundeswehr fordert Alexander Neu einen Stopp des US-Großmanövers "Defender Europe 2020". Der Obmann der Linken im Verteidigungsausschuss erklärte dazu:

Defender 2020 muß sofort gestoppt werden. Schon ohne das Auftreten des Virus ist das Manöver aus friedenspolitischer Sicht unverantwortlich. Nun kommt aber die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Corona-Epidemie hinzu.

In Südkorea wurde bereits ein gemeinsames Manöver mit dem US-Militär abgesagt. Am Mittwoch war der erste Fall eines in Südkorea stationierten US-Soldaten bekannt geworden, der sich mit dem Virus infiziert hat.

Neu ist ein entschiedener Gegner des Defender-Manövers. 

LIVE: Pressekonferenz von Jens Spahn und Horst Seehofer zum Coronavirus

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesinnenminister Horst Seehofer geben in Berlin eine Pressekonferenz zur Ausbreitung des Coronavirus.

RKI: "Städte-Abriegelung derzeit nicht erforderlich"

Das Robert Koch-Institut (RKI) geht derzeit nicht davon aus, dass in Deutschland Städte wegen des Coronavirus abgeriegelt werden müssen. Das sagte Institutsleiter Lothar Wieler in Berlin. Er fügte hinzu, es sei rein zeitlich nicht möglich, dass noch dieses Jahr ein Impfstoff zugelassen werde.

Schweiz: Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen steigt auf vier

Kurz nachdem der Schweizer Kanton Genf einen Fall gemeldet hatte, bestätigte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zwei weitere Ansteckungen im Kanton Graubünden. Die Zahl der bekannten Coronavirus-Fälle in der Alpenrepublik steigt damit auf insgesamt vier. Die Erkrankten seien isoliert im Krankenhaus, ihr Gesundheitszustand sei gut, erklärte die Behörde. Das BAG stuft das Risiko für die Bevölkerung weiterhin als moderat ein.

Wien: Erster bestätigter Coronavirus-Fall 

In Österreich gibt es erstmals einen bestätigten Coronavirus-Fall in der Hauptstadt Wien. Das teilte ein Sprecher des Gesundheitsstadtrats, Peter Hacker, mit. Bei dem Betroffenen handelt es sich demnach um einen älteren Mann, der in Italien im Urlaub war. Den Berichten österreichischer Medien zufolge sei der Mann 72 Jahre alt und soll nun auf der Isolierstation des Kaiser-Franz-Josef-Spitals untergebracht werden. Insgesamt gibt es in Österreich nach zwei Fällen in Tirol damit drei bestätigte Infektionen.

EU-Experte: Höhepunkt der Infektionswelle schwer vorherzusagen

Die Ausbreitung des Coronavirus in Europa schreitet fort. Angesichts der aktuellen Entwicklung ist es EU-Experten zufolge schwer vorherzusagen, wann die Infektionswelle ihr Maximum erreichen wird. "Wann der Höhepunkt sein wird – ich habe keine Ahnung", sagte ein EU-Fachmann am Donnerstag in Brüssel. Die Spezialisten der EU-Agentur für Krankheitenkontrolle (ECDC) hätten laut ihm noch "viel zu lernen" über das neue Virus. Sars-CoV-2 sei inzwischen in etwa 15 EU-Ländern aufgetreten. Man habe bis Donnerstag EU-weit 480 Infektionsfälle und elf Tote gezählt.

Iran: Zahl der Todesopfer steigt auf 26

Der Iran ist von der Ausbreitung des Coronavirus besonders stark betroffen. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg dem Gesundheitsministerium zufolge im Land kräftig an. Sie erhöhte sich binnen 24 Stunden um 106 auf 245, wie ein Ministeriumssprecher im Staatsfernsehen sagt. Die Zahl der Toten habe sich um zwei auf 26 erhöht. Zur Eindämmung der Epidemie forderte das Ministerium die Bürger auf, auf unnötige Reisen zu verzichten. Zudem werde das einstweilige Verbot von Kulturveranstaltungen und Konferenzen sowie die Schließung von Kinos um eine weitere Woche verlängert.

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Vize-Gesundheitsminister des Landes, Iraj Harirchi, selbst am Virus erkrankt ist.

WWF begrüßt chinesische Maßnahmen zum Fleischverzehr 

Die Umweltschutzorganisation WWF (World Wildlife Fund) begrüßt den Schritt der chinesischen Regierung, den Verzehr von Wildtieren zu verbieten. 

Japan schließt ab Montag alle Schulen 

Japan will im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 alle Schulen schließen. Die Maßnahme trete am Montag in Kraft und umfasse alle Grundschulen, Mittelstufen und Gymnasien, sagte Premier Shinzo Abe am Donnerstag. Die Schließung soll demnach bis zum Beginn der zehntägigen Frühlingsferien Ende März gelten. Abe betonte, die kommenden beiden Wochen seien entscheidend für den Kampf gegen das Virus. Japan hat bisher acht Todesfälle gemeldet, die in Verbindung mit dem Virus stehen.

Südkorea meldet starken Anstieg – Gemeinsames Militärmanöver mit USA abgesagt 

Nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit COVID-19 in Südkorea steigt die Zahl der Infektionsfälle in dem Land unvermindert an. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Donnerstag 334 neue Fälle. Die Zahl der Menschen, die sich nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt haben, kletterte damit auf 1.595. Bisher wurden zwölf Todesfälle mit dem Virus in Verbindung gebracht. Die Mehrzahl der neuen Fälle konzentriert sich weiter auf die südöstliche Millionen-Stadt Daegu und die umliegende Region.

Allein 307 Neu-Infizierungen wurden in Daegu erfasst, wo es die größte Anhäufung von Fällen unter Anhängern der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu gibt. Mehr als die Hälfte aller Fälle im Land entfällt auf Mitglieder der Organisation. Die Behörden untersuchen, ob die Infektionen unter den Anhängern möglicherweise von einem sogenannten Superverbreiter ausgingen. Die Regierung verfolgt Pläne, die geschätzten mehr als 200.000 Mitglieder der Sekte im Land auf das Virus testen zu lassen.

Wegen des Anstiegs der Infektionen verschieben die Streitkräfte des asiatischen Landes und der USA ihr Frühjahrsmanöver auf unbestimmte Zeit. Die Entscheidung sei mit Blick auf Südkoreas Ausrufung der höchsten Warnstufe für Infektionskrankheiten getroffen worden, teilte das gemeinsame Truppenkommando am Donnerstag mit. 

Die Entscheidung betreffe die für März geplante Kommandoübung, die im vergangenen Jahr unter dem Codenamen "Dong Maeng" (Allianz) durchgeführt worden sei, sagte ein Sprecher der US-Streitkräfte Korea (USFK). Die USA haben in Südkorea 28.500 Soldaten stationiert. Am Mittwoch war der erste Fall eines US-Soldaten bekannt geworden, der sich mit dem Virus infiziert hat.

RKI: Neuartiges Coronavirus tödlicher als Grippe

Nach den bisher bekannten Zahlen ist das neuartige Coronavirus laut Robert Koch-Institut (RKI) tödlicher als die Grippe. Wie viel höher die Sterberate ausfalle, werde man nach dem Ende der Epidemie sehen, sagte Institutspräsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin.

Frau in Japan zum zweiten Mal positiv auf Coronavirus getestet

In Japan ist eine Frau zum zweiten Mal positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Wie das japanische Gesundheitsministerium auf seiner Webseite bekanntgab, handelt es sich um eine Frau um die 40 Jahre aus der Präfektur Osaka. Sie sei am 29. Januar positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Daraufhin habe sich ihr Zustand verbessert, weswegen sie am 1. Februar aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Am 3. Februar sei sie bei einer erneuten Untersuchung negativ getestet worden. Später habe sie zu Hause jedoch Symptome wie Husten, Halsschmerzen und Schmerzen in der Brust gezeigt. Am 26. Februar sei sie dann bei einem erneuten Test wieder positiv getestet worden, hieß es.

Es handelt sich bei dem Fall laut japanischen Medien um den ersten in Japan, bei dem ein Patient nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus ein zweites Mal positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Der Fall ist ein Hinweis darauf, dass einmal infizierte Menschen danach nicht zwingend immun gegen eine erneute Erkrankung sind.

In Japan waren bis zum Donnerstag 894 Infektionen bestätigt. Es gibt sieben Todesfälle. Mit 705 Infektionen entfällt der größte Teil allerdings auf Passagiere und Crewmitglieder des Kreuzfahrtschiffes "Diamond Princess", das zwei Wochen unter Quarantäne gestanden hatte. Die Frau in Osaka war nicht auf diesem Kreuzfahrtschiff.

NRW: 300 Karnevalbesucher und Familien sollen in Quarantäne

Der Krisenstab des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) hat alle Besucher einer Karnevalsveranstaltung gebeten, sich bei den Behörden zu melden. Zuvor war bei einem Ehepaar das Coronavirus nachgewiesen worden, das am 15. Februar an der Karnevalsfeier teilgenommen hatte. Alle Besucher und ihre Familien müssten für 14 Tage in häusliche Quarantäne gehen, teilte das NRW-Gesundheitsministerium in der Nacht zum Donnerstag mit.

Das Ehepaar wird seit Dienstagnacht in der Uniklinik Düsseldorf behandelt. Die 46-jährige Frau hat eine Lungenentzündung, der Zustand des 47-jährigen Ehemanns ist kritisch. Er zeigt Symptome einer schweren Lungenentzündung und muss laut Medienberichten inzwischen künstlich beatmet werden. Die beiden (schulpflichtigen) Kinder des Paares sind nicht betroffen. Die Schulen und Kitas in Kreis Heinsberg bei Aachen, wo das Ehepaar herkommt, sollen bis Ende der Woche geschlossen bleiben.

Krisenstab eingerichtet

Angesichts der Ausbreitung des neuen Coronavirus in Deutschland bildet die Bundesregierung einen Krisenstab. Bundesinnenminister Horst Seehofer und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wollen am Donnerstag in Berlin über die Einrichtung des gemeinsamen Krisenstabes ihrer Ministerien informieren

Nach Angaben eines Sprechers tagte der Krisenstab bereits am Mittwoch zum ersten Mal. In Deutschland waren seit Dienstagabend mehrere Fälle bekannt geworden. 

Italien: Salvini prangert Untersuchung der Krankenhäuser im Umgang mit Coronavirus an

In Italien gibt es mit mehr als 400 Infizierten und mindestens zwölf Toten den größten Ausbruch Europas. Zehn Gemeinden südlich von Mailand sind komplett abgeriegelt, die Menschen dürfen nicht rein oder raus. Laut Nachrichtenagentur Ansa wurde nun die Zahl der Checkpoints erhöht, das Militär helfe bei der Bewachung.

Auf einer Pressekonferenz in Rom äußerte sich der Vorsitzende der Lega, Matteo Salvini, besorgt über die Einleitung einer Untersuchung interner Verfahren, die in einigen Krankenhäusern im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Coronavirus in Norditalien angewandt werden.

Gesundheitsminister Spahn warnt vor einer "Corona-Epidemie" 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnte am Mittwoch vor einer "Corona-Epidemie".

Zuvor hatte Regierungssprecher Steffen Seibert auf der Bundespressekonferenz in Berlin erklärt, Deutschland bereite sich auf eine mögliche Zunahme von Erkrankungen durch das Coronavirus vor.

Bundesregierung bereitet sich auf eine starke Zunahme von Infektionen vor

(rt/dpa)