Hamburg-Wahl: FDP scheitert an Fünfprozenthürde

Die FDP ist bei der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft an der Fünfprozenthürde gescheitert. Ihre Spitzenkandidatin Anna von Treuenfels-Frowein sicherte sich allerdings über ihren Wahlkreis ein Mandat. Die AfD muss nicht mehr bangen, die SPD ist stärkste Partei.

In Hamburg steht das vorläufige Ergebnis der Bürgerschaftswahl fest. Nach einer 24-stündigen Zitterpartie verpasst die FDP ganz knapp den Wiedereinzug ins Landesparlament. Hamburgweit kamen die Liberalen auf 4,9 Prozent der Stimmen. Aber ihre Spitzenkandidatin Anna von Treuenfels-Frowein erringt ein Mandat in ihrem Wahlkreis in Blankenese. Damit wird sie die einzige FDP-Vertreterin in der Bürgerschaft. Bei der Wahl vor fünf Jahren holte die FDP 7,4 Prozent.

Die AfD muss nicht mehr bangen. Nach Auszählung aller Lokale kam die Partei auf 5,3 Prozent. Die SPD ist mit 39,2 Prozent stärkste Partei, die Grünen kommen auf 24,2 Prozent, die CDU erhielt 11,2 Prozent der Stimmen, die Linke 9,1 Prozent. 

Das endgültige Ergebnis soll am 11. März feststehen. Die konstituierende Sitzung der neuen Bürgerschaft ist für den 18. März geplant.

SPD will schnelle Sondierungsgespräche

Die SPD demonstrierte nach dem Wahlsieg Geschlossenheit. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte in Berlin, er wolle den erfolgreichen Kurs der vergangenen Jahre "mindestens fünf Jahre, lieber Jahrzehnte" fortführen. Die Fortsetzung von Rot-Grün an der Elbe sei eine "sehr naheliegende Option", die SPD wolle aber auch der CDU ein Gespräch anbieten. Noch in dieser Woche sollen mögliche Termine für Sondierungsgespräche angeboten werden.

Die Spitzenkandidatin der Grünen, Katharina Fegebank, erwartet keine einfachen Gespräche und Koalitionsverhandlungen mit der SPD.

Unsere Themen liegen auf dem Tisch mit dem klaren Auftrag an Grün, diese Themen auch stärker zu machen in der nächsten Regierung", sagte Fegebank vor einer Sitzung der Bürgerschaftsfraktion mit alten und neuen Abgeordneten. "Verhandlungen sind nie einfach."

Der Ball liege nun in der Spielfeldhälfte von Tschentscher.

CDU-Spitzenkandidat Marcus Weinberg kündigte an, seine Partei werde sich einem Gesprächsangebot der SPD nicht verschließen. Über personelle Konsequenzen sei noch nicht beraten worden. Nach der vereinfachten Auszählung erzielte die Partei in Hamburg das zweitschlechteste Ergebnis bei einer Landtagswahl überhaupt.

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(rt/dpa)