Zur Erweiterung des Bewerberkreises: Bundespolizei senkt körperliche und geistige Anforderungen

In diesem Jahr gehen 853 Bundespolizisten in den Ruhestand. Der Bundestag machte zudem Gelder für weitere Stellen frei. Damit diese besetzt werden können, werden die Anforderungen gesenkt. Die Bewerber dürfen mehr Fehler im Diktat machen und Liegestütze fallen weg.

Die potenziellen Angestellten im mittleren Dienst der Bundespolizei dürfen bei dem 180 Wörter umfassendem Diktat ab sofort "geringfügig mehr" Fehler machen und müssen ihre Fitness nicht mehr mit Liegestützen unter Beweis stellen. 

Zum Sporttest gehört ein Koordinationstest, welcher die "Bewegungsschnelligkeit, der Stütz- und Rumpfkraft sowie der Konzentration- und Koordinationsfähigkeiten" überprüft. Ein Pendellauf ersetzt die zuvor notwendigen Liegestützen und den Weitsprung. Darüber hinaus ist ein Zwölf-Minuten-Lauf Teil des Sporttests. 

Zu den Aufgaben der Bundespolizei gehört die Sicherung der Grenzen, Kontrollen an öffentlichen Orten wie Bahnhöfen und Flughäfen. Aber auch Razzien und Einsätze gegen Waldbrände. Der Tod eines achtjährigen Jungens im letzten Sommer, der vor eine Bahn gestoßen wurde, löste eine Sicherheitsdebatte aus. Innenminister Horst Seehofer forderte die Schaffung neuer Polizeistellen. Die FDP warnte daraufhin, dass die Polizei nicht in der Lage sei, die geforderten Stellen zu besetzen. Der innenpolitische Sprecher der FDP, Konstantin Kuhle: 

Die Ankündigung von immer neuen Stellen bei der Bundespolizei täuscht darüber hinweg, dass nicht genug geeignete Bewerber zur Verfügung stehen, um die Stellen schnell zu besetzen. 

Die Bundespolizei hofft, dass die erleichterten Einstellungsvoraussetzungen die 2.150 freien Arbeitsplätze der Polizisten von morgen besetzen hilft. Hierfür hatte der Bundeshaushalt Gelder bereitgestellt. Bereits am 1. September 2019 waren 6.900 Planstellen der Bundespolizei unbesetzt. 

Die Bundespolizei: 

Die Voraussetzungen für eine Bewerbung zur Bundespolizei werden regelmäßig evaluiert und ggf. angepasst.