Kritik wegen fehlender Altersprüfung: Medienwächter wollen gegen Online-Pornoseiten vorgehen

Die Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen fordert eine verpflichtende Altersprüfung vor dem Betreten von populären Porno-Webseiten. Kinder und Jugendliche sollen somit vor Pornographie geschützt werden.

Die Medienwächter sehen den Staatsvertrag zum Jugendmedienschutz verletzt, weil die Anbieter bei den Nutzern keine Altersprüfung vornehmen. Gleich mehrere dieser Anbieter gehören laut dem Web-Rankingdienst Alexa zu den 20 meist abgerufenen Internetseiten in Deutschland. Eine Sprecherin der Landesanstalt für Medien NRW hat dies vorige Woche bestätigt:

Wenn wir Jugendschutz ernst nehmen, dürfen wir auch vor grenzüberschreitenden Fällen nicht zurückschrecken.

Die sichere Altersverifizierung ist für Anbieter aus Deutschland bereits verpflichtend. Mit ausländischen Anbietern zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen gilt als schwierig, da sie ihren Sitz etwa auf Zypern haben. In der kommenden Woche wollen mehrere europäische Regulierungsbehörden in Brüssel über eine Neuregelung der E-Commerce-Richtlinie beraten. Sie soll es erleichtern, Rechtsverstöße ausländischer Anbieter zu verfolgen.

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(rt deutsch / dpa)